Bärlauch gehört zu den Lauchgewächsen und ist mit Schnittlauch und Knoblauch verwandt. Aufgrund des ähnlichen Geruchs wird er gern Wilder Knoblauch genannt. Er ist bei vielen Mundräubern und Mundräuberinnen sehr beliebt. Kein Wunder, denn er gehört im Frühling in jede Küche, besser gesagt, in jeden Magen oder noch besser gesagt in jeden Darm. Denn er schmeckt nicht nur unglaublich lecker, sondern hilft uns, die Frühjahrsmüdigkeit zu überwinden, zu entgiften und unseren Darm in Schwung zu bringen.
Bärlauch wird schon seit der Steinzeit als Heilpflanze verwendet. In der Volksmedizin nahm man sie bei Magen-Darm-Störungen, bei Bluthochdruck und zur Förderung der Verdauung ein. Unsere Vorfahren wussten also genau, wie und warum man ihn in seinen Speiseplan aufnehmen sollte. Wie du ihn erkennst, was es beim Sammeln zu beachten gibt, wie du ihn verarbeitest und was du überhaupt von ihm sammeln kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Wo wächst Bärlauch?
Bevor es zur Bestimmung der Pflanze geht, ist es wichtig, nach welcher Umgebung man suchen muss, um ihn anzutreffen. Klar, kannst du einfach auf der mundraub-Karte nachsehen. Doch vielleicht sind auch nicht alle Fundorte eingetragen und der ein oder andere mag seinen Fundort nicht unbedingt teilen. Bevor du also zum Sammeln aufbrichst, lerne erst die Landschaft zu lesen. Bärlauch wächst in ganz Europa bis auf die mediterrane Mittelmeerregion bis nach Westasien und bis auf 1.900 Metern Höhe. In Deutschland ist er in Süddeutschland weiter verbreitet als im Norden. Er liebt schattige, humusreiche und vor allem feuchte Laubwälder. Besonders in Buchenwäldern ist er häufig anzutreffen, er kommt aber auch in Ahorn-, Eschen- sowie Eichen-und Ulmen-Mischwäldern vor. Wenn er irgendwo wächst, dann meistens in Massen.
Häufig findet man ihn in Auenbereichen, also Gegenden, in denen Flüsse ab und an über die Ufer treten. Eine besonders bärlauchhaltige Gegend ist beispielsweise der Leipziger Auwald . Weil es ihm in Leipzig zu sehr nach Knoblauch roch, so die Legende, residierte der sächsische König August der Starke nur ungern in der Messestadt. Der ursprünglich aus Asien stammende kleine Bruder, der Wunderlauch hat u.a. etwas schmalere Blätter, kann aber genauso verwendet werden wie Bärlauch.
Wie erkenne ich Bärlauch?
Wichtige Erkennungsmerkmale sind die breiten, ovalen Blätter und der kugelige, weiße Blütenstand. Die Blätter sind parallelnervig, auf der Unterseite matt. Die Blätter wachsen einzeln an den Stängeln. Der Stiel ist dreikantig und innen hohl. Schaue auch auf den Standort: Kommt die Pflanze einzeln oder in Massen vor? Denn der Bärlauch tritt selten einzeln auf, sondern bildet regelrecht Teppiche, so stark ist seine Wuchskraft. Und wenn du ein Blatt zwischen den Fingern zerreibst und es dann nach Knoblauch riecht, hast du ihn eindeutig bestimmt. Doch Achtung: Hast du schon ein paar Blätter zerrieben, kann es sein, das auch beim Reiben von giftigen Blättern der Knoblauchgeruch noch an den Fingern anhaftet! Wie du ihn vom ebenfalls essbaren Wunderlauch unterscheidest, kannst du hier nachlesen.Bärlauch und seine giftigen Doppelgänger
Bärlauch ist zwar sehr beliebt, das Sammeln sollte jedoch nur bei eindeutiger Bestimmung erfolgen. Und selbst dann ist achtsames Ernten gefragt. Denn Bärlauch hat so einige Doppelgänger und darunter auch sehr giftige, bis tödlich giftige.
Dies sind folgende Pflanzenarten:
- Herbstzeitlose
- Maiglöckchen
- Gefleckter Aronstab
Doch wie unterscheidet sich Bärlauch von diesen Pflanzen?
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Vielleicht fragst du dich hier, warum man den Bärlauch mit dem Gefleckten Aronstab verwechseln kann, wo doch seine Blätter eine pfeilförmige Form haben, statt breit ovale. Es ist so, dass die Blätter des Gefleckten Aronstabs eigentlich nur im Jungstadium verwechselt werden könnten. Das wohl eindeutigste Merkmal ist jedoch sein Geruch. Zerreibe dafür ein Blatt zwischen den Fingern. Entsteht dabei kein knoblauchartiger Geruch, handelt es sich nicht um Bärlauch. Solltest du dir dennoch trotz allem unsicher sein, solltest du definitiv nicht sammeln.
Wann hat Bärlauch Saison?
Die Blätter treiben zeitig im Frühjahr zwischen Februar bis März aus. Die Blütezeit beginnt, je nach Region, im März bis Mai. Mit Beginn der Blüte endet gleichzeitig die Erntezeit der Blätter.
Was kann man vom Bärlauch essen?
Auch wenn für die Verarbeitung meist die Blätter des Bärlauchs genutzt werden, kannst du auch alle anderen Teile des Bärlauchs, wie die Samen, Blüten und seine Zwiebeln essen.
Warum ist Bärlauch gesund?
Bärlauch enthält schwefelhaltige Verbindungen wie Allicin und Flavonoide. Zudem enthält er wichtige Mineralien wie Calcium, Kalium und Eisen sowie Phenole und Saponine. Seine Wirkung reicht von entzündungshemmend, schweißtreibend, blutreinigend, antibiotisch, durchblutungsfördernd, stoffwechselanregend bis cholesterinsenkend, hautreizend und fördert den Kreislauf. Und vor allem stärkt er das Immunsystem im Frühjahr wie kein anderes Kraut in dieser Zeit.
Wie verwende ich Bärlauch?
Es gibt viele Rezepte für Bärlauch. Um von der ganzen Bandbreite seiner Inhaltsstoffe zu profitieren, solltest du Bärlauch am besten roh verzehren. Einfach frisch auf's Brot gelegt oder als frisches Bärlauchpesto verarbeitet zeigt er sich von seiner besonders schmackhaften und gesunden Seite. Beim Erhitzen gehen viele seiner schwefelhaltigen Verbindungen kaputt, die deinem Darm beim Entgiften helfen. Wenn es dir eher um den Genuss geht, ist Erhitzen jedoch nicht weiter schlimm, erst recht nicht, wenn den stark knoblauchartigen Geschmack nicht so magst. So kannst du aus ihm auch ein leckeres Bärlauchgemüse herstellen.
Er eignet sich auch zur Herstellung von: Bärlauch-Butter, Bärlauch-Frischkäsesoße,
als Pizzabelag, als Sauce-Hollandaise, als eingelegte Kapern, Bärlauchkroketten, für Bärlauchsalz, Bärlauchpaste, Bärlauch-Kimchi, Bärlauch-Mayonaise, Bärlauch-Suppe, Bärlauchknödel und vieles mehr. Die Zwiebeln lassen sich im Winter zwischen November bis Februar nutzen, die Blüten von April bis Mai.
Wie kann ich Bärlauch vermehren?
Wenn du einmal Bärlauch eindeutig erkannt und bestimmt hast, kannst du ihn auch im Garten oder auf dem Balkon pflanzen. Beachte jedoch, dass Bärlauch sich im Garten stark ausbreiten wird. Bärlauch vermehrt sich über seine Zwiebeln. Teile dafür einen Bärlauchhorst und setze ihn im Balkonkasten oder im Kübel wieder ein. Die beste Zeit dafür ist nach der Blüte. Die Aussaat über die Samen dauert länger. Eine genauere Anleitung zur Bärlauchvermehrung findest du hier.
Bärlauch unterstützt wie keine andere Pflanze dein Immunsystem. Welche anderen Pflanzen dein Immunsystem stärken und in der Natur zu finden sind, liest du in unserem E-Book: Immun mit mundraub.
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