Wie kann ich Bärlauch vermehren?

baerlauch samen vermehren

Bärlauch ist eines der beliebtesten Frühlingskräuter, von dem viele gerne sammeln. Dabei gilt natürlich die Handstrauß-Regel, nachzulesen unter den mundraub-Regeln. Doch damit die Menschen in Zukunft noch Bärlauch sammeln können, sollte er nachhaltig gesammelt werden. Allerdings ist der Bedarf an Bärlauch mancherorts so groß, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken, Bärlauch zu vermehren. Entweder bei sich im Garten, oder noch schöner: wieder in freier Natur! Die Vermehrung von Bärlauch erfolgt entweder über die Zwiebeln oder die Samen. Was dabei genau zu beachten ist, erfährst du hier.

1. Vermehrung von Bärlauch durch Verpflanzen ganzer Pflanzen

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung der Horste. Dafür musst du einen Bärlauchhorst teilen und einen Teil im gewünschten Standort einpflanzen. Dafür verwendest du am besten einen Spaten, da die Wurzeln tief in den Boden reichen. Halte die Zwiebeln beim Umsetzen feucht, damit sie nicht austrocknen. Suche dir einen halbschattigen, feuchten und humosen Standort, um die Bärlauchpflanzen neu einzusetzen.

Darf man Bärlauchzwiebeln aus der Natur ausgraben?

Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, “wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten” mit Ausnahme: “Jeder darf abweichend von Absatz 1 Nummer 2 wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen.”

Es wäre also laut Gesetz legal, ein paar Zwiebeln aus der Natur zu entnehmen und sie entweder im Garten oder einen anderen freien Standort wieder einzupflanzen. Bedingung ist natürlich, dass der Bestand groß genug ist und durch die Entnahme nicht gefährdet wird.

2. Bärlauchvermehrung über Zwiebeln

Die Bärlauchzwiebeln können, wenn die Blüte vorbei ist, also ungefähr ab Juni bis in den Oktober in der frostfreien Zeit ausgegraben werden. Auch hier sollte der Boden nährstoffreich, humos und halbschattig sein und ähnlich den Eigenschaften eines Waldes. Am besten nimmst du noch ein bisschen Muttererde mit und etwas Laub, damit der Bärlauch sich wohlfühlt. Damit er sich gut ansiedelt, solltest du ihn im ersten Jahr nicht ernten. Suche dir Hecken oder Sträucher, wo er im Frühjahr viel Licht bekommt. Unter Rhododendren solltest du ihn nicht pflanzen, weil Bärlauch sauren Boden meidet und sich dort nicht wohlfühlt.

Kostenlose Bärlauchzwiebeln aus dem Garten zum Verwildern

Es gibt Menschen, die ihren Bärlauch im Garten schwer wieder loswerden. In Nachbarschaftsgärten, bei nebenan.de oder in Gartenforen kannst du nach Bärlauchzwiebeln fragen. Das Verschicken erfolgt am besten in einem feuchten Küchentuch in einer Zip-Tüte, so halten sich die Zwiebeln frisch. 

Bärlauchzwiebeln aus dem Handel

Wenn du einen kleinen Bestand in deiner Nähe hast, oder überhaupt kein Bärlauch in deiner Nähe wächst, könntest du auf Bärlauchzwiebeln aus dem Handel zurückgreifen. Dafür eignet sich ein spezieller Blumenzwiebelhändler oder aus zertifizierter Wildsammlung aus dem Mittelgebirge oder den bayrischen Alpen.

3. Bärlauchvermehrung über Samen

Bärlauchsamen

Sobald sich die Samen des Bärlauchs entwickeln, das ist je nach Region zwischen April bis Juni, können diese geerntet werden. Du kannst sie wie frischen Pfeffer oder getrocknet wie Pfefferersatz verwenden oder zur Vermehrung. Dafür erntest du die Samen im Sommer und verteilst sie im Herbst an einem geeigneten Standort, ohne sie vorher in Töpfen vorzuziehen. Da der Bärlauch ein Kaltkeimer ist, ist es wichtig, dass er die kommende Frostperiode miterlebt. Diese Methode der Vermehrung dauert allerdings länger, als wenn du frische Zwiebeln verwendest. Bis zu zwei Jahre kann die Keimung dauern und im dritten Jahr können erste Blätter erwartet werden.

Weitere Hinweise zur Vermehrung von Bärlauch

Die Vermehrung über die Zwiebeln oder die Samen sollte selbstverständlich nicht dort erfolgen, wo es zu Verwechslungen mit beispielsweise Maiglöckchen kommen kann. Siehe Bild unten.

baerlauch neben t

Übrigens umgeht man die “Gefahr” des Fuchsbandwurms durch das Einpflanzen im Garten nicht unbedingt, da auch Füchse gerne durch die Gärten stromern und ihre Hinterlassenschaften dort verteilen. Wenn der Bärlauch den neuen Standort mag, kann er sich natürlich ausbreiten, sodass er auch wuchern kann. Das kann für ein Ökosystem zu Veränderungen führen. Im eigenen Garten sollte er deshalb durch entsprechende Begrenzungen am Standort belassen werden. Sollte er sich dennoch zu stark ausbreiten, kannst du ihn durch Ausbringung von saurer Erde oder Mulch wieder in die Schranken weisen. Am schnellsten funktioniert die Vermehrung von Bärlauch über ganze Pflanzen oder die Zwiebeln. Und natürlich solltest du die Bärlauchzwiebeln oder die Bärlauchsamen nicht dort ausbringen, wo Naturschutzgebiet ist, denn dann darf man wieder nicht mehr sammeln ;) .

Tipp: Du kannst die Samen des Bärlauchs übrigens auch essen und einlegen.

Hast du schon einmal Bärlauch wieder ausgewildert? Wie ist er geworden? Schreibe uns gerne ein Kommentar unter diesen Beitrag.

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