Bärlauch-Doppelgänger- an diesen Symptomen merkst du eine Vergiftung

Bärlauchdoppelgänger

Bärlauch ist eines der beliebtesten Kräuter in der Frühlingsküche. Kein Wunder, denn sein Erscheinen leitet den Frühling ein und du kannst aus ihm eine Vielzahl leckerer Rezepte zaubern. Doch solltest du dir bei der Bestimmung sehr sicher sein, denns gibt einige Pflanzen, die leicht mit Bärlauch verwechselt werden können und sogar zu tödlichen Vergiftungen führen. Das muss nicht sein! Wenn du nach dem Essen von Bärlauch erste Anzeichen einer Vergiftung verspürst, solltest du schnell handeln. Welche Pflanzen am giftigsten sind und was du bei den ersten Anzeichen tun solltest, erfährst du in diesem Beitrag.

Was tun bei einer Vergiftung?

Bei einem akuten Vergiftungsverdacht mit Bärlauch-Doppelgängern solltest du unbedingt den Giftnotruf wählen. Hier haben wir die Nummern von Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengestellt:


Deutschland Schweiz Österreich
Giftnotruf der Charité Tox Info Suisse Vergiftungszentrale Wien
+49 (0) 30/19 24 0 +43 (0) 1/40 64 34 3 +41 (0) 44/25 15 15 1

Mit welchen Pflanzen könnte man  Bärlauch verwechseln?

Folgende Pflanzenarten sind dem Bärlauch ähnlich und kommen etwa zur gleichen Jahreszeit vor.

  • Herbstzeitlose
  • Maiglöckchen
  • Gefleckter Aronstab
Bärlauchdoppelgänger


Wie sind die Vergiftungssymptome bei Maiglöckchen?

Erste Anzeichen einer Vergiftung mit Maiglöckchen machen sich unmittelbar beim Essen durch eine Reizung der Mundschleimhaut bemerkbar, sodass viele bereits nach wenigen Bissen aufhören weiter zu essen. Weitere Symptome machen sich nach zwei bis sechs Stunden bemerkbar, denn die meisten Gifte werden erst im Darm absorbiert. Da das Gift allerdings eine schlechte Bioverfügbarkeit hat, können nur etwa 10 Prozent des Giftes aufgenommen werden, weshalb es selten lebensbedrohlich wird. 

Wie äußert sich eine Vergiftung mit Maiglöckchen im Verlauf?

  • erste Anzeichen sind Schwierigkeiten beim Schlucken sowie Kratzen und Brennen im Mund
  • anschließend Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
  • geweitete Pupillen, verändertes Sehvermögen hin zu Sehstörungen und vermehrte Wahrnehmung der Umwelt “in gelb”
  • Stark ansteigender Blutdruck mit später schnell absinkendem Blutdruck
  • Herzrhythmusstörungen und verlangsamter Herzschlag
  • Bei Menschen mit Herzerkrankungen bei größerer Dosis Bewusstlosigkeit und Herzstillstand

Grundsätzlich solltest du auch äußerlichen Hautkontakt mit Maiglöckchen vermeiden, da der Pflanzensaft zu Hautreizungen oder auch Entzündungen in den Augen führt, wenn du dir mit den Händen die Augen reibst. Deshalb bei ersten Anzeichen gleich Hände waschen und bei Augenkontakt die Augen vorsichtig unter fließendem Wasser ausspülen.

Was ist das Giftigste beim Maiglöckchen?

Zwar gilt die ganze Pflanze als giftig, jedoch kommen die Giftstoffe besonders stark in den Blüten und den Früchten vor. Der Giftstoff besteht aus über 38 verschiedenen Herzglykosiden, die besonders am Herzen wirken.

Wie sind die Vergiftungssymptome bei Herbstzeitlosen?

Die versehentliche Einnahme von Herbstzeitlosen macht sich nach den ersten zwei bis sechs Stunden bemerkbar. Die ersten Anzeichen sind Schluckbeschwerden, Kratzen im Hals, Brennen im Mund- und Rachenbereich. Dabei treten Übelkeit, blutiger Durchfall und Atemnot, in den schlimmsten Fällen sogar Herzversagen auf.

Wie schnell tritt die Vergiftung auf?

Bei der Einnahme von Herbstzeitlose bleibt nur wenig Zeit, denn das Gift führt oft zu einem Multiorganversagen, dass bereits zwischen 24 und 36 Stunden einsetzt.

Welche Menge an Herbstzeitlose ist gefährlich?

Wie bei Maiglöckchen ist bei Herbstzeitlosen alles giftig. Alle Teile der Pflanze enthalten das giftige Colchicin. Es reicht bereits eine kleine Menge aus, um sich lebensbedrohlich zu vergiften. Als tödliche Dosis gelten 0,8 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einem Körpergewicht von 80kg reichen also 6 Gramm, also einer sehr geringen Menge an Blättern! Gut zu wissen: Auch durch Trocknen bleibt das Gift erhalten!

Wie sind die Vergiftungssymptome beim Gefleckten Aronstab?

Beim Gefleckten Aronstab sind ebenfalls alle Pflanzenteile stark giftig, wobei die genauen Bestandteile der Gifte noch unerforscht sind. Das Gift soll durch Kochen oder Trocknung abnehmen. 

Erste Symptome bei der Vergiftung mit dem Gefleckten Aronstab treten meist bereits nach der ersten halbe Stunde auf. Beim Kauen der Pflanze kommt es unmittelbar zu starken Schmerzen auf der Zunge. Weitere Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Krämpfe. Bei Kontakt mit der Haut kann es zu Rötung, Hautreizung, Blasen und Taubheitsgefühlen kommen. Tödliche Fälle von Vergiftung mit gefleckten Aronstab sind bisher allerdings nur bei Weidevieh bekannt.

Bei Maiglöckchen als auch bei Herbstzeitlosen machen sich die Anzeichen einer Vergiftung in den ersten zwei bis sechs Stunden bemerkbar. Gegen Maiglöckchen gibt es allerdings ein Gegengift, gegen Herbstzeitlosen nicht.

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