Im Frühling ist es endlich wieder soweit: Der Bärlauch zeigt sich und lockt viele Menschen nach draußen. Wer mit dem Bärlauchsammeln gerade erst anfängt, fragt sich jedoch, was genau zu beachten ist. Auf was du achten solltest und wie du am besten zu dem heißbegehrten Grün kommst, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Bärlauch: Die 7 besten Sammeltipps
1. Bärlauch von giftigen Doppelgängern unterscheiden
Der beste Sammeltipp für Bärlauch ist natürlich der, der dich auf giftige Doppelgänger aufmerksam macht. Denn wenn du Bärlauch verwechselt und die Doppelgänger isst, erwarten dich nicht nur Bauchschmerzen oder Übelkeit. Bärlauch kann leicht mit den Herbstzeitlosen verwechselt werden, deren Verzehr schon in geringer Menge tödlich verlaufen kann. Schaue dir also Bärlauch, seine Merkmale sowie seine Doppelgänger in diesem Bärlauch-Steckbrief genau an, noch bevor du zum Sammeln aufbrichst.
Tipp: Solltest du dir wirklich bei der Bestimmung des Bärlauchs unsicher sein, kannst du auch Bärlauch im Supermarkt kaufen.
2. Ist es nicht verboten, Bärlauch zu sammeln?
Nun kommen wir zur oft verbreiteten Annahme, Bärlauch sei geschützt. Hierfür gibt es sogar einen eigenen Beitrag, der sich ausschließlich mit dieser Frage beschäftigt. Außer in Brandenburg steht der Bärlauch auf keiner Roten Liste. Für dein Sammelgebiet bzw. Bundesland solltest du dich jedoch über den aktuellen Schutzstatus informieren. Warum ein Rote-Liste-Status dich jedoch nicht vom Sammeln abhalten muss, kannst du im markierten Beitrag nachlesen.
3. Wo finde ich Bärlauch?
Die meisten Bärlauchfundorte findest du in Deutschland eher im Süden. Aber auch in Norddeutschland gibt es einige Fundorte. Bärlauch mag es feucht, deshalb achte darauf, an feuchten Auwäldern besonders in Kombination mit Buchenbäumen zu sammeln. Mehr Infos findest du im Beitrag über “Wo finde ich Bärlauch in meiner Nähe?".
4. Sammelbehältnis für Bärlauchblätter
Bärlauch besitzt sehr zarte Blätter. Du solltest ihn locker sammeln, das heißt, ihn nicht im Sammelbehältnis quetschen. Du kannst ein Körbchen zum Sammeln verwenden, zum Transportieren solltest du ihn jedoch einpacken, da er sonst schnell austrocknet. Du kannst eine Tüte für den weiteren Transport verwenden. Achtung: Nutze jedoch zusätzlich ein feuchtes Tuch, damit der Bärlauch unterwegs nicht austrocknet und frisch bleibt.
5. Wann ist die beste Sammelzeit für Bärlauch?
Wenn du die Blätter des Bärlauchs ernten möchtest, empfehle ich dir den Vormittag, da hier der Tau schon getrocknet ist und die Sonne noch nicht stark scheint, da sonst Aromen verloren gehen. März und April sind die besten Sammelmonate für die Blätter. Sobald sich die Knospen zeigen, kannst du auch diese ernten und zum Beispiel zu eingelegten Bärlauch-Kapern verarbeiten. Achte jedoch darauf, dass der Bestand groß genug ist, da mit jeder Knospe Samen für den weiteren Bestand verloren gehen. Auch wenn der Bärlauch blüht, wird er nicht giftig. Das ist eine von vielen Bärlauch-Mythen. Wenn die Blätter gelb werden, solltest du die Bärlauchblätter nicht mehr sammeln. Reife Bärlauchblüten kannst du dennoch roh essen, oder zum Beispiel zu einem Bärlauchblüten-Pesto verarbeiten.
6. Wie viel Bärlauch darf ich ernten?
Auch wenn Bärlauch sehr beliebt ist, solltest du dich an die Handstraußregel halten. Das ist in etwa so viel wie zwischen Daumen und Zeigefinger passt. Achte zusätzlich darauf, Bärlauch nachhaltig zu ernten, damit der Bestand sich erholen kann und für weitere Generationen erhalten bleibt. Das heißt, von jeder Pflanze ein Blatt.
7. Was kann ich vom Bärlauch ernten?
Neben den Blättern kannst du Knospen, Blüten und Bärlauchsamen (wie Pfeffer verwenden) sammeln.
Und was ist mit dem Fuchsbandwurm?
Viele Menschen, die draußen nach essbaren Pflanzen Ausschau halten, haben Bedenken, sich mit dem Fuchsbandwurm anzustecken. Nicht frühzeitig erkannt, kann dieser tatsächlich dem Menschen gefährlich werden und zum Tode führen. Essbare Wildpflanzen zählen jedoch nicht zu den Haupt-Übertragungsfaktoren. Lies hier im Beitrag über “Rohverzehr von Bärlauch gefährlich?" nach und schätze das Risiko, an Fuchsbandwurm zu erkranken, selbst ein. Solltest du Bärlauch erhitzen, tötest du die Erreger ab.
Bärlauch gesammelt und nun?
Frische Bärlauchblätter halten sich im Kühlschrank ein paar Tage, sollten aber zügig verarbeitet werden. Ohnehin kannst du Bärlauch auch einfrieren oder anderweitig haltbar machen, sodass du die Bärlauchzeit über das Jahr verlängern kannst.
Hast du noch weitere Sammeltipps für Bärlauch? Schreibe uns gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag.
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