In der Bärlauchzeit sind die Zugriffe auf die mundraub-Karte enorm hoch. Das wundert mich nicht, denn Bärlauch ist ein beliebtes Frühlingskraut. Unabhängig von der mundraub-Karte ist es gut zu wissen, wo es potentiell Bärlauch gibt und wo man ihn finden kann.
Bärlauch schmeckt nicht nur gut, sondern hilft auch unserem Körper bei der Frühjahrsmüdigkeit, beim Entgiften des Körpers und stärkt uns mit Mineralien und Vitaminen. Doch neben dem “wo” ist auch das “wie” wichtig, damit die Menschen, die nach uns sammeln, noch genügend Bärlauch finden. Hier geben wir dir ein paar Tipps an die Hand.
Hinweis zu giftigen Doppelgängern
Bevor es ans Ernten und Sammeln geht, sei hier noch darauf hingewiesen, dass Bärlauch jedes Jahr von Menschen mit giftigen Doppelgängern wie Herbstzeitlosen, Maiglöckchen oder dem Gefleckten Aronstab verwechselt wird. Zum Teil mit tödlichem Ausgang. Deshalb sei dir bei der Bestimmung draußen sehr sicher und schau dir gegebenenfalls die Merkmale im Bärlauchsteckbrief noch einmal an. Selbst wenn du die Doppelgänger kennst, heißt das nicht, dass diese nicht trotzdem in deinem Magen landen können. Warum, das beschreiben wir dir weiter unten.
1. Wie ernte ich Bärlauch nachhaltig?
Jedes Jahr gehen viele Bärlauchsammler zu den Fundorten, wo Bärlauch wächst. Doch die Bestände sind unterschiedlich groß. Während Bärlauch in Süddeutschland vielerorts massenweise auftritt, ist er in Norddeutschland eher seltener anzutreffen. Und diese wenigen Bärlauchfundorte werden dann im Frühling von Menschen überrannt, zertreten und sogar flächig abgeerntet.
Hier ein Bild, wie es nach der Ernte nicht aussehen sollte:
2. Wo darf ich ernten?
Zuerst: Bärlauch steht nicht unter Naturschutz und steht nicht überall auf der Roten Liste. Aktuell steht Bärlauch nur in Brandenburg auf der Roten Liste, kommt hier allerdings nicht heimisch vor. Warum du ihn dennoch ernten darfst, liest du im markierten Beitrag. Sofern du nicht in einem Naturschutzgebiet oder in einem Nationalpark sammelst (denn dort ist das Sammeln von Pflanzen generell verboten), darfst du überall Bärlauch ernten, solange du die an die mundraub-Regeln hältst.
Wenn du beim Bärlauchfundort ankommst, ist es wichtig, nicht alles zu zertreten. Am besten wäre es, wenn man vom Wegesrand ernten würde. Da dies aber eine beliebte Stelle für Hundeurin ist, solltest du hier nach Gefühl gehen. Manchmal führen kleine Wege in die Bärlauch-Fläche, sodass du hier entlang gehen und am Rand ernten kannst. An Weggabelungen solltest du nicht ernten und in der Nähe von Erhöhungen auch nicht, da dies beliebte Stellen zum Koten für Füchse sind und du dich deshalb mit dem Fuchsbandwurm infizieren könntest. Wie hoch das Risiko, am Fuchsbandwurm zu erkranken, tatsächlich ist, kannst du in diesem Artikel nachlesen.
3. Wie groß ist der Bestand?
Zweitens solltest du schauen, ob der Bärlauchbestand groß genug ist. Ist die Fläche klein, solltest du nur sehr wenig mitnehmen. Ohnehin gilt in Deutschland die Handstrauß-Regel, die besagt, dass man nur eine Handvoll Pflanzen ernten darf, sofern sie nicht geschützt sind. Wenn du dich also in einem großen Bärlauchbestand und auch nicht im Naturschutzgebiet befindest, darfst du ernten.
4. Wie viel darf ich entnehmen?
Doch Moment! Achte darauf, nur ein Blatt pro Pflanze zu entnehmen. Und zwar so, dass du die Bärlauchzwiebel nicht mit ausreißt. Schneide ein Blatt von einer Pflanze ab und zwar nicht von direkt nebeneinander stehenden Pflanzen, sondern an vereinzelten Stellen, sodass sich die Pflanzen wieder erholen können.
Wer nicht ein einzelnes Blatt einer Pflanze erntet, sondern mit dem Messer mehrere Blätter auf einmal, schadet womöglich nicht nur den Pflanzen, sondern erwischt eventuell sogar giftige Doppelgänger, die beim einzelnen Entnehmen sogar aufgefallen wären. Deshalb ist achtsames Sammeln so wichtig, damit es nicht zu Vergiftungserscheinungen kommt.
5. Wann ernte ich Bärlauch am besten?
Wusstest du, dass es sogar eine beste Tageszeit zum Ernten von Bärlauch gibt? Wie bei allen anderen Kräutern, ist der beste Zeitpunkt am Morgen, denn dann sind sie am aromatischsten. Durch die Sonneneinstrahlung verlieren viele Kräuter leicht an Aroma. Doch ganz früh sollte es auch nicht sein. Der erste Tau auf den Blättern sollte schon getrocknet sein.
6. Wie ernte ich Bärlauch am besten?
Ein kleines Körbchen zum Bärlauch sammeln? Das sieht natürlich schön aus, lange halten sich die Pflanzen aber auf dem Rückweg nicht. Denn sie verlieren schnell an Wasser und werden welk. Am besten ist entweder eine Plastiktüte, eine Plastikdose oder noch besser ein feuchtes, sauberes Geschirrtuch, worin du die Bärlauchblätter einwickeln kannst. So sind sie vor Sonneneinstrahlung geschützt und länger frisch. So kannst du sie auch im Kühlschrank noch einige Tage aufbewahren.
Wir würden uns freuen, wenn du die genannten Hinweise berücksichtigst, damit es auch in der Zukunft noch genügend Bärlauch zu sammeln gibt.
Wie sammelst du Bärlauch? Oder hast du vielleicht sogar mal jemanden beim Sammeln auf die Hinweise aufmerksam gemacht?
Diese Themen könnten dich ebenfalls interessieren: