Bärlauch kaufen oder wild sammeln?

Bärlauch kaufen oder wild sammeln?

Ab etwa März lockt uns die Sonne wieder nach draußen und auch die ersten Pflanzen zeigen sich dann endlich wieder. Auch der bei Feinschmeckern beliebte Bärlauch kommt im Frühling wieder aus seinem Winterschlaf. Neben den Exemplaren in freier Wildbahn taucht der Bärlauch dann auch im Supermarkt auf. Doch wann sollte ich auf Bärlauch aus dem Supermarkt zurückgreifen, reicht es nicht, den wilden zu sammeln? Ich gebe dir ein paar Argumente, woran du dich orientieren kannst.

Woher stammt Bärlauch aus dem Supermarkt?

Wer denkt, Bärlauch würde für den Verkauf extra angebaut werden, der täuscht sich. Ein kommerzieller Anbau auf den Feldern ist schwierig, da Bärlauch zum Wachsen ganz besondere Verhältnisse zwischen schattigem Sommer und Laubdecke im Winter (oftmals Buchenwälder) benötigt, die auf dem Acker schwer zu erfüllen sind. Deshalb kommt der Bärlauch aus dem Supermarkt aus Wildsammlungen, von Betrieben, die eine Sammelgenehmigung dafür haben.

Tipp: Wo du Bärlauch in deiner Nähe finden kannst, liest du in diesem Beitrag.

Ist Bärlauch aus dem Supermarkt sicher?

Wer denkt, dass Bärlauch aus dem Supermarkt ohne Fuchsbandwurm daherkommt, muss damit nicht unbedingt Recht haben. Denn wer eine Genehmigung für gewerbliches Sammeln hat, sammelt womöglich an dem gleichen Ort, wo man auch selber sammeln könnte. Wie hoch die Gefahr ist, sich beim Sammeln mit dem Fuchsbandwurm anzustecken, erfährst du hier.

Wer allerdings bei der Unterscheidung zwischen Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose (sowie Aronstab) unsicher ist (siehe Steckbrief Bärlauch), der ist im Supermarkt auf der sicheren Seite.

Wer Bärlauch im Supermarkt sammelt, gefährdet den Bestand nicht.

Das muss ebenfalls nicht unbedingt stimmen, denn ich habe schon von Stadtverwaltungen gelesen, deren Bestände trotz gewerblicher Sammelgenehmigung von Sammlern regelrecht abgegrast wurden und eben nicht auf nachhaltiges Sammeln geachtet wurde.

Wieviel kostet Bärlauch im Supermarkt?

Bärlauch kostet als kleiner Bund (etwa 100 Gramm) allein zwischen zwei und drei Euro. Wer also ein Bärlauch-Pesto herstellen möchte, muss dafür tiefer in die Tasche greifen. Daher ist selbst sammeln am günstigsten. Achte jedoch darauf, Bärlauch nachhaltig zu sammeln, damit es auch später noch genug davon gibt.

Tipp: Wer glücklicher Gartenbesitzer ist, kann aber auch versuchen, Bärlauch selber zu ziehen und zu vermehren, sodass jegliche Verwechslungen ausgeschlossen werden können und man wilde Bestände nicht gefährdet. 

Fazit: Bärlauch aus dem Supermarkt ist eher etwas für Menschen, die sich das richtige Bestimmen des Bärlauchs nicht zutrauen. Da bei der Giftigkeit nicht zwischen etwas Bauchschmerzen und Übelkeit unterschieden wird, sondern es tatsächlich zu lebensbedrohlichen Vergiftungen kommen kann, wäre Bärlauch aus dem Supermarkt für diese Personen wirklich vorteilhafter. Im Umkehrschluss bedeutet dies: 
Wer Bärlauch sicher bestimmen kann, nachhaltig erntet und auch auf die Handstraussregel achtet, muss nicht auf Bärlauch aus dem Supermarkt zurückgreifen.

Kaufst du Bärlauch oder sammelst du selbst? Schreibe uns gern einen Kommentar unter diesen Beitrag.

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