Die Esskastanie
Die Esskastanie oder Edelkastanie, deren Früchte Marone genannt werden, gehört zur Familie der Buchengewächse. Sie ist damit ein direkter Verwandter der Buche und nicht, wie häufig angenommen, der Rosskastanie, deren Früchte ebenfalls Kastanie genannt werden.
Die Esskastanie war in Europa lange Zeit ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Sie passte ideal zu Gepökeltem und wurde sehr geschätzt, zumal die Esskastanie in der Nähe der Menschen, in Städten und Dörfern wuchs.
Da die Kastanie sich bei kalten Temperaturen gut lagern ließ, konnte sich die Bevölkerung in dieser Zeit durch die Kastanie ohne Ackerbau ernähren. Esskastanien breiteten sich ab dem 10. Jahrhundert in Nord- und Mitteleuropa aus, Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Esskastanie ist Südeuropa. Besonders in Weinanbaugebieten und Föhntälern fühlt sich die Esskastanie wohl. Sie kam auch in Wäldern vor, bis vor etwa 150 Jahren die Esskastanie von einer Krankheit, dem Kastanienrindenkrebs, heimgesucht wurde und deshalb nicht mehr als Nahrungsmittel verwendet werden konnte. Ende des 20. Jahrhunderts erholte sie sich von der Krankheit wieder.
In Deutschland kommt die Marone vermehrt am Westhang des Schwarz- und Odenwaldes vor, im Mosel-, Saar- und Nahetal. Außerdem gibt es vermehrt Esskastanien in Ortenau in Baden-Württemberg und östlich des Pfälzer Waldes.
Verbreitungsgebiet:
Die Esskastanie kommt natürlich in Südeuropa, Nordafrika und Kleinasien vor. Es wird vermutet, dass sie während der Römerzeit eingeführt wurde. Heute ist sie in milden Gebieten auf kalkarmen Böden beheimatet.
Wie kann ich die Esskastanie erkennen?
- Die Esskastanie kann zwischen 10 und 30 Meter groß werden.
- Der Stamm ist oft gedreht und besitzt längs viele Risse.
- Die Blätter sind mehr länglich als breit und wechselständig angeordnet.
- Sie sind leicht zu erkennen, denn sie sind stark glänzend und sehr fest und ledrig, dazu sind sie grob gesägt und werden zwischen 12 und 20 Zentimeter lang.
- Die Blüten kommen einhäusig vor, also männliche und weibliche Blüten an einem Baum.
- Die männlichen Blüten sind weiß und als bis zu 20 cm lange Ähren angeordnet.
- Die weiblichen Blüten sitzen einzeln oder zu dritt am Grunde der männlichen Blüte.
- Die Blütezeit ist zwischen Juni und Juli.
- Ihre Blüten locken zahlreiche Insekten an. Aus den männlichen Blüten lässt sich leckerer Esskastanienhonig gewinnen.
Für uns Mundräuber sind die Früchte interessant, die im Sommer von einer stacheligen Fruchtschale umgeben sind. Die Früchte reifen im September und Oktober und fallen samt Fruchtschale zu Boden. Die Maronen sind kohlenhydratreich, reich an essentiellen Aminosäuren und glutenfrei. Sie enthalten viel Linolsäure, Kalium und die Vitamine B2 und B3.
Wie unterscheiden sich die Früchte der Esskastanie von der Rosskastanie?
Auffällig sind die Stacheln der Maronenschale, die viel dünner, länger und dichter sind als die der Rosskastanie. Während die Esskastanie ein bis zwei abgeflachte Seiten besitzt, ist die Rosskastanie eher kugelig. Zudem haben die Maronen an der Spitze einen auffälligen “Pinsel”, siehe Bild unten. Mehr Merkmale, wie du beide Bäume auseinander hältst, liest du in diesem Beitrag.
Ursprung des Namens
Es gibt mehrere Theorien dazu, wie die Kastanie zu ihrem Namen kam. Einst soll der römische Historiker Plinius den Baum nach dem Ostvastanna in Thessalien in Mittelgriechenland benannt haben. Eine andere Theorie besagt, dass der Name aus Kleinasien stammt, denn das Wort “Kaskeni” bedeutet Baum auf armenisch und “Kask” ist ihre Frucht.
Der lateinische Name “Castanea sativa” bedeutet übersetzt “Kastanie” und Sativa “die angebaute Kulturpflanze”. Andere Namen für die Eskastanie sind Maronebaum, Edelkastanie oder Käs(ch)te.
Wie kann ich Esskastanien verwenden?
Maronen lassen sich sehr vielseitig weiterverarbeiten, zum Beispiel als Maronenbrot, Maronen-Pfannkuchen, als glasierte Maronen oder als Füllung für die Weihnachtsgans. Aufgrund ihres von Natur aus süsslichen Geschmacks eignen sich Maronen besonders für süße Gerichte wie Maronen-Brownies, als Maronendessert, oder sogar als Maronenmilch.