Kirsche
Prunus avium (süß), Prunus cerasus (sauer)
Familie
Rosengewächse
Herkunft
Kaukasus
Anzahl der Sorten
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Reife- und Erntezeit
Mai bis August (= zwölf Kirschwochen)
Gut zu wissen
Ein Kirschbaum ist gut an seinen waagerecht ablösenden, dünnen Rindenstreifen zu erkennen.

Süßkirschen

Aus der ursprünglichen “Wilden Vogelkirsche” entwickelten sich die heutigen Kulturformen: etwa 500 süße sowie 250 saure Arten der Kirsche. Die Unterscheidung in süß und sauer trifft man dabei erst seit Ende des 18. Jahrhunderts. Generell von kräftiger Statur, steht die Süßkirsche in Punkto “Frisch vom Baum” geschmacklich höher im Kurs als ihre kleine Schwester. Dafür blüht die Sauerkirsche etwas später und ist so wiederum gegen eventuellen Spätfrost gewappnet. Die Kirsche hat ein Verbreitungsgebiet, das sich von Europa bis in die nördliche Türkei und in den Iran erstreckt.

Wie kann ich Süßkirschen erkennen?

Die Süßkirsche kann als Baum bis zu 30 Meter hoch werden. Während die Rinde junger Bäume eher grün und glänzend ist, verfärbt sie sich im Alter rötlich braun. Die Süßkirsche ist an ihren Querstreifen und breiten Lentizellen gut erkennbar. Ein besonderes Merkmal ist, dass sich die Rinde an manchen Stellen waagerecht ablöst und deshalb Ringelborke genannt wird. Die Zweige sind sehr dick und entwickeln kurze Triebe. Die Blätter sind wechselseitig angeordnet, werden bis zu 15 Zentimeter lang und bis sieben Zentimeter breit. Der Blattrand ist unregelmäßig gesägt. Die Kirsche blüht zwischen April und Mai.

KirschbaumKirschblätter

Wann sind Kirschen reif?

Haupterntemonat für viele Süßkirschen ist der Juni. Je nach Sorte können Kirschen aber von Mai bis Oktober, den sogenannten zwölf “Kirschwochen” reifen. Kirschen gehören zu den nicht nachreifenden Obstsorten und sollten für das volle Geschmackserlebnis daher reif und ausgefärbt gepflückt werden.

Wie kann ich Süßkirschen verwerten?

Frische Kirschen eignen sich für die Zubereitung von Kuchen, Schoko-Kirsch-Muffins, Kirschkompott, heiße Kirschen mit Vanillesoße oder einfach pur. Wenn du eine größere Mengen Kirschen hast, kannst du sie entweder zu Kirschmarmelade kochen, Kirschen einlegen, Kirschkompott herstellen oder sie zu Fruchtleder verarbeiten. Solltest du einen Garten haben, der sehr üppig trägt, besteht eine andere Möglichkeit darin, eine Aktion auf mundraub.org anzulegen und Menschen einzuladen, sie selbst abzuernten. Wie du Kirschen von ihren Kernen befreist, ohne sie mühselig auszuschneiden, siehst du im Video rechts.

Eingelegte Kirschen

Übrigens gehören Kornelkirschen botanisch gesehen nicht zu den Kirschen, haben aber ebenfalls eine intensiv rote Färbung. Sie schmecken süß-säuerlich und lassen sich, wenn sie vollreif sind, am besten ernten. Unreif kannst du Kornelkirschen als Oliven einlegen.

Kornelkirsche

Wieviel Kirschen darf ich essen?

Mehr als 500 Gramm Kirschen auf einmal führen zur Gärung, sodass Kohlendioxid entsteht, das dann zu Blähungen und Bauchschmerzen führen kann. Heilwirkung von Kirschen Kirschen sind sehr gesund, denn sie enthalten Mineralien wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Vitamin B1, B2, B6, Vitamin C und Folsäure. Kirschen haben eine harntreibende und leicht abführende Wirkung. Das Vitamin C unterstützt das Immunsystem. Verschiedenen Teilen von Süß- als auch Sauerkirschsorten spricht man eine heilende Wirkung zu. So sei der harzartige Gummi, den ein Kirschbaum bei Wundverschluss aussendet, entzündungshemmend, die Sauerkirsche helfe gegen Schlafstörungen.

Es gilt als Brauch, unter anderem Kirschzweige am Barbaratag, dem 4. Dezember, in die Vase zu stellen, damit sie vor Weihnachten erblühen. Nach altem Volksglauben sollen diese Barbarazweige Glück bringen.