10 Kostenlose Wildkräuter für deinen Salat

Wildkräutersalat

Im Frühling sehnt sich unser Körper nach frischem Grün, im Winter dagegen bevorzugt der Körper eher deftige Speisen und Suppen. Gerade Salat brauchst du im Frühling erst einmal nicht kaufen, denn es gibt in dieser Zeit viele Pflanzen, die du draußen sammeln kannst, die völlig kostenlos sind und den besten Nährwert hinsichtlich des Nährstoffgehalts haben. Denn zum einen haben Wildkräuter ein Vielfaches an Mineralien und Vitaminen in sich, als von weit her transportierte Salate. Zum Anderen geht es nicht frischer,  als wenn du direkt aus der Natur sammelst und sie direkt verarbeitest. Zudem erübrigt sich der viele Plastikmüll, was unserer Umwelt zugute kommt. Welche Kräuter sich für deinen Frühlingssalat eignen, erfährst du hier.


Wo kann ich Wildkräuter sammeln?


Um schadstofffrei zu ernten, gibt es einiges zu beachten. Es ist bekannt, dass man keine Kräuter direkt neben der Straße sammelt. Doch wie viel Abstand zur Straße sollte es sein? Laut der Studie der TU Berlin solltest du den Abstand von mindestens zehn Metern, bei einer stark befahrenen Straße eher 20 Meter und mehr einhalten, damit du keine Schadstoffe von Fahrzeugen im Salat hast. Bei diesen Bedingungen bleiben vielerorts natürlich nur noch die Stadtparks übrig. Und auch hier solltest du noch auf etwas achten. Es gibt in Stadtparks Hunde und auch andere Wildtiere. Deshalb ist es auch hier ratsam, nicht direkt am Wegesrand zu ernten. Wer den Park oft besucht, bekommt auch ein Gefühl dafür, wo sich die Hunde aufhalten und wie weit sie irgendwo hineingehen. Ich gehe deshalb immer einige Meter tiefer in den Park, weg von den Wegen. Natürlich solltest du die Kräuter auf jeden Fall waschen, bevor du sie verzehrst. 

Und was ist mit dem Fuchsbandwurm ? Die Wahrscheinlichkeit, durch gesammelte Kräuter die Eier des Fuchsbandwurms zu bekommen, ist statistisch gesehen sehr gering. Am gefährdetsten sind Jäger und Landwirte. Durch aufgewirbelte Bodenteilchen beim Pflügen können die Eier durch den Kot in die Lunge gelangen. Wer ganz sicher gehen möchte, kann die Kräuter in über 60°C heißem Wasser kurz blanchieren, um die Eier abzutöten. Wer trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen kein gutes Gefühl beim Sammeln hat, sollte die Kräuter stehen lassen. Hilfreich ist es natürlich auch, wenn du Fuchskot sicher identifizieren kannst. Beachte zusätzlich, dass du Wildkräuter in freier Natur in der Größe eines Handstraußes ernten darfst.

10 Kostenlose Wildkräuter für deinen Salat

 

1. Postelein


Der Postelein, oder auch Winterportulak genannt, ist eines meiner Lieblingskräuter im Frühling, denn er schmeckt sehr mild. Manche kennen ihn aus dem Bioladen. Aber dort musst du ihn im Frühling nicht mehr kaufen, denn wenn du Glück hast, findest du ihn direkt vor deiner Haustür. Auch er ist, wie der Wunderlauch, ein Neophyt und kommt ursprünglich aus Amerika. In Europa eingeschleppt, vermehrt er sich auch in städtischen Parks, wo du ihn sammeln kannst. Er wird auch Tellerkraut genannt, weil seine Blattform kurz vor der Blüte an Teller erinnert. 

 

2. Scharbockskraut


Dieses Kraut ist nur im zeitigen Frühling zu finden. Gegen März bildet er regelrecht Teppiche. Er hat glatt glänzende Blätter und eine unregelmäßige Nervatur im Blatt. Achte darauf, ihn vor der Blütezeit zu essen, denn sobald er seine gelben Blüten entwickelt, steigt der Gehalt an Alkaloiden in der Pflanze an und er wird zunehmend giftig. Verwende vom Scharbockskraut deshalb nur wenige Blätter.

Scharbockskraut


3. Giersch

Im Gegensatz zu anderen Wildkräutern bringt Giersch gleich den Vorteil mit sich, viel Blattmasse zu haben. Er schmeckt petersilienartig und ist relativ mild. Von ihm eignen sich die Blätter, wenn sie gerade herauskommen und noch leicht in sich zusammengefaltet sind. Derbere Blätter eignen sich eher für Aufläufe. 

Giersch


4. Brennnessel


Die ersten Spitzen der Brennnessel kannst du in deinen Salat geben. Um ein Brennen im Mund zu verhindern, solltest du ihn auf einem Brett kurz mit einem Nudelholz walzen, damit seine Brennhaare knicken. Die Brennnessel ist ein sehr nährstoffreiche Pflanze und füllt zusammen mit den anderen Kräutern unseren Nährstoffhaushalt wieder auf.

Brennnessel


5. Vogelmiere


Diese Pflanze findest du oft auf unbedeckten, nährstoffreichen Böden. Du kannst sie schwer einzeln ernten. Beim Ernten entnimmst du die Vogelmiere büschelweise und schneidest sie am Ansatz ab. Du kannst sie eindeutig bestimmen, indem du auf den einzelnen Haarstrang am Stängel achtest. Wenn du den Stängel vorsichtig abtrennst, kommt ein dünner, innerer Strang zum Vorschein, weshalb die Vogelmiere auch Hühnerdarm genannt wird. An diesen beiden Merkmalen kannst du Vogelmiere eindeutig von anderen Arten unterscheiden. Sie schmeckt sehr mild.

Vogelmiere


6. Gänseblümchen


Von Gänseblümchen kannst du die Blüten verwenden. Aber auch die Blätter werden gerne als Feldsalatrrsatz verwendet.

Gänseblümchen


7. Löwenzahn


Auch wenn viele vor den bitteren Stoffen im Löwenzahn zurückschrecken, die ersten Blätter sind die schmackhaftesten und im Frühling überraschend mild. Du kannst die ersten Blätter aus der Rosette entnehmen, sie sind sehr zart und werden erst im Laufe des Jahres bitterer und die Blätter fester. Auch die Knospen und Blüten kannst du verwenden.

Löwenzahn

8. Wilder Schnittlauch


Ja, es gibt auch Schnittlauch kostenlos in der Natur! Er zeigt sich bereits im Februar und ist ebenfalls nur für kurze Zeit zu sehen. Du unterscheidest ihn von einfachem Gras, indem du dir ein Stück vom Halm entnimmst. Ist der Halm rund und innen hohl und riecht zudem nach Knoblauch, hast du ganz bestimmt den wilden Schnittlauch entdeckt. Du findest ihn auf kalkhaltigen und nährstoffreichen Böden. Ich sehe ihn vereinzelt im Wald in kleinen Büscheln wachsend. Durch seine grün-bläuliche Färbung sticht er besonders hervor.

Wilder Schnittlauch


9. Gundermann

Gundermann erkennt man leicht an seinen nierenförmigen, gekerbten Blättern und seinen lila Lippenblüten. Gundermann schmeckt sehr intensiv würzig, weshalb er nur dezent im Salat verwendet werden sollte.

Gundermann


10. Bärlauch


Auch Bärlauch oder der kleine Bruder Wunderlauch hat sich mittlerweile an vielen Orten verbreitet. Von ihm kannst du auch einige Blätter mit in den Salat nehmen, wenn du den Geschmack von Knoblauch magst. Auch gibt der Bärlauch eine gewisse Schärfe mit in den Salat. Achte auch hier besonders auf die richtige Bestimmung, da es hier tödlich giftige Doppelgänger gibt.

Bärlauch und Wunderlauch

Übrigens kannst du jetzt im Frühjahr auch die zarten Blätter von Bäumen nutzen. Linde, Ahorn und Birke sind meine Favoriten. Buchenblätter haben eine säuerliche milde Note. Du kannst aus ihnen auch ein leckeres Pesto zubereiten, z.B. Ahornblüten mit Bärlauchblüten.

Den Salat kannst du mit einem Dressing aus Bärlauchöl anrichten. Dazu eignen sich eingelegte Bärlauchknospen oder Löwenzahnknospen und als Topping ein selbstgemachtes Haselnussparmesan.

Wie du die Pflanzen richtig bestimmst oder welche Pflanzenbestimmungsapp die beste dafür ist, liest du in diesem Beitrag.

Solltest du sie nicht sofort verzehren wollen, sondern sie noch ein paar Tage aufbewahren, kannst du die Kräuter mit ein paar Tipps länger frisch halten.

Welche Kräuter verwendest du für deinen Frühlingssalat? Schreibe uns gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag!