Apfelpektin: Geliermittel aus unreifen Äpfeln selber machen

Apfelpektin selber machen

Schon ab Juni fallen bei vielen Apfelbäumen unreife grüne Äpfel vom Baum. Sie sind zwar noch nicht so groß, wie wenn sie im Herbst reif zu Boden fallen, verwenden kannst du sie dennoch. Du kannst Apfelpektin herstellen! Pektin ist ein natürlicher Bestandteil, der auch in Gelierzucker Anwendung findet. Es sitzt in Äpfeln vor allem im Kerngehäuse und in der Schale. Im Gelierzucker ist es enthalten, weil es andickt und zu Gel wird. Früchte, die wenig eigenes Pektin besitzen, wie Beeren oder Kirschen, kannst du mit dem selbst gemachten Pektin und Zucker zu leckeren Marmeladen und Gelees verarbeiten. Apfelpektin kannst du sogar einzeln kaufen, es ist jedoch sehr kostspielig. Zum Glück lässt sich Apfelpektin mit wenig Aufwand selber machen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du es herstellst.

Apfelpektin als Geliermittel aus unreifen Äpfeln herstellen

Apfelpektin selber machen


Du benötigst:

  • etwa ein Kilo unreife Äpfel
  • 500 ml Wasser
  • desinfizierte Schraubgläser
  • ein Sieb

So gehst du vor:

  1. Die Stiele entfernen und braune Stellen herausschneiden.
  2. Fruchtgehäuse und Schalen dran lassen und die Äpfel vierteln.
  3. Alles zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben.
  4. Alles etwa eine halbe Stunde kochen, sodass es weich wird.
  5. Die Masse in ein Sieb geben und etwa sechs bis zehn Stunden über einen Topf hängen lassen, ohne nachdrücken.
  6. Die aufgefangene Flüssigkeit wieder zum Kochen bringen und so lange kochen lassen, bis die Menge sich um die Hälfte reduziert hat.

Aus einem Kilo unreifen Äpfeln sollten nach dem Reduzieren etwa 150 Milliliter Apfelpektin gewonnen werden. Wenn du mehr benötigst, musst du die Menge der unreifen Äpfel erhöhen. Die Konsistenz sollte nun sehr dickflüssig sein. Das fertige Apfelpektin kannst du anschließend noch heiß in Schraubgläser füllen. Bei sauberer Verarbeitung ist das dickflüssige Apfelpektin mindestens ein halbes Jahr haltbar. Länger haltbar wäre es, wenn du es zu einem Pulver trocknest, das ist jedoch sehr energieintensiv.

Unreife Äpfel

Ob dieses Rezept funktioniert, hängt stark von der Apfelsorte ab. Es gibt Sorten, womit es besser klappt als mit anderen, da sie mehr Pektin enthalten. Am meisten Pektin ist in Holzäpfeln. Das ist die Urform des gezüchteten Apfels. Sie sind sehr klein und hart und deswegen für den Rohverzehr ungenießbar. Diese Anleitung eignet sich vor allem auch, wenn Apfelschalen aus der Herstellung von Apfelkuchen oder Apfelmus anfallen. Dann werden aber in der Natur nur noch wenige Früchte reif, für die du das Apfelpektin verwenden kannst.

Wie verwende ich das selbstgemachte Apfelpektin?

Wenn im Sommer unreifes Fallobst herunterfällt und du Apfelpektin selber machst, kannst du es noch in der gleichen Saison verwenden, denn im Juli werden Himbeeren, Brombeeren und Kirschen reif, die wenig eigenes Pektin enthalten.

Pektinreich sind neben Äpfeln auch Quitten, Heidelbeeren, Felsenbirnen, Hagebutten und Birnen, weshalb sie bei der Zubereitung von Marmeladen weniger Pektin benötigen. Aus Quitten- und Birnenschalen und -gehäuse könntest du zumindest auch Pektin gewinnen.

Du verwendest das dickflüssige Apfelpektin im Verhältnis 1:6. Also einen Teil Apfelpektin zu sechs Teilen Obst. Wenn du also eine Marmelade aus Brombeeren herstellen möchtest, brauchst du für 1,2 Kilo Brombeeren 200 Milliliter von dem Apfelpektin.

Zum Beispiel:

  • 1,2 Kilo Brombeeren
  • 200 Milliliter selbst gemachtes Apfelpektin
  • 500 - 600 g Zucker
  • etwas Zitronensaft oder ein Päckchen Zitronensäure

Alles wie gewohnt einkochen.

Wenn du das Apfelpektin verwendet hast, solltest du unbedingt eine Gelierprobe durchführen. Gib dafür einen kleinen Klecks der Marmelade auf eine Untertasse und schaue, ob es schnell fest wird. Bleibt es flüssig, musst du mehr Apfelpektin verwenden.

Wie gesund ist Pektin?

Pektin gehört zu den Ballaststoffen, die sehr gesund für unseren Darm sind. Es wirkt wie ein Präbiotikum und als Futter für nützliche Darmbakterien und hat somit eine positive Wirkung auf unser Immunsystem. Sie senken sogar den Cholesterinspiegel. Es hilft, den Blutdruck zu senken, hilft beim Abnehmen und bei Durchfall.

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Hast du schon einmal Apfelpektin aus unreifen Äpfeln hergestellt? Wie war dein Ergebnis? Schreibe und gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag.

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