Ist die Felsenbirne giftig oder essbar?

Wer sich mit essbaren Wildpflanzen beschäftigt, sollte sich zum einen in der Bestimmung sicher fühlen und zum anderen über giftige Doppelgänger sehr gut bescheid wissen. Welche Teile der Felsenbirne essbar, und welche giftig sind, werden wir in diesem Artikel näher beleuchten.

Wie kann ich die Felsenbirnen erkennen?

Damit wir hier von der gleichen Pflanze reden, ist es gut, wenn man die Pflanzenmerkmale beschreibt. Mit dem Begriff Felsenbirne ist zunächst ein Gattungsname gemeint, unter dem sich bis zu 25 Arten summieren lassen. Sie kommen in Europa, Amerika und Kleinasien und wenige sogar in Asien vor. Während die meisten Arten in Nordamerika vorkommen, ist in Mittel- und Südeuropa die Gewöhnliche Felsenbirne beheimatet (Amelanchier ovalis). Aber auch die Kupfer-Felsenbirne kommt bei uns verwildert vor allem in Nordwestdeutschland vor. Sie liebt besonders die Ränder von Eichenwäldern, wird aber bevorzugt in Innenstädten entlang von Straßenböschungen gepflanzt. In Mitteleuropa werden auch gerne die Baumfelsenbirne, Kahle Felsenbirne, Erlenblättrige Felsenbirne und Ährige Felsenbirne als Ziersträucher gepflanzt.

Welche dieser Felsenbirnen du auch finden magst, allen gemeinsam ist, dass die Blätter lang gestielt und wechselständig angeordnet sind und der Blattrand gesägt ist. Die Blüten und damit die später dort entstehenden Früchte sitzen als kleine runde Früchte traubig an den Ästen. Die reifen Früchte erkennst du daran, dass sie ab etwa Mitte Juni anfänglich rosa werden und sich allmählich bei voller Reife dunkelblau bis violett färben. Am Ende der Frucht sind die zurückgekrümmten Kelchblätter, wie bei den Äpfeln gut zu sehen, siehe Bild. 

Felsenbirnen Kelchblätter

Allen gemeinsam ist ebenfalls, dass sie essbar sind, es gibt dabei nur etwas zu beachten:

Ist die Felsenbirne giftig?

Die Felsenbirnen sind zwar essbar, jedoch enthalten die Blätter und die Samen in den Beeren cyanogene Glykoside, wie sie auch in Apfelkernen in größerer Menge enthalten sind. Dieser Stoff schützt die Pflanze vor Fressfeinden. An sich ist dieser Stoff nicht giftig, erst durch das Zerkauen und die Enzyme in der Verdauung wird  Blausäure gebildet. Werden unreife Früchte oder zerkaute Samen roh in großer Menge gegessen, können sie zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Samen, die nicht zerkaut werden, werden unverdaut wieder ausgeschieden. In Maßen gegessen sind keine Beschwerden zu erwarten. Wenn du die Felsenbirnen also in größerer Menge verarbeiten möchtest, kannst du sie kochen, denn Blausäure verflüchtigt sich beim Kochen und wird ungiftig. Du kannst also ohne Bedenken ein Gelee oder Marmelade aus Felsenbirnen herstellen. Roh solltest du die Früchte nur in Maßen genießen.

Ist die Felsenbirne giftig für Kinder?

Auch Kinder können die Beeren der Felsenbirne und deren Erzeugnisse essen. Bei frischen Beeren sollte die Menge dennoch sehr gering gehalten werden, da Kinder aufgrund des geringen Körpergewichts sehr viel schneller Vergiftungssymptome zeigen als Erwachsene. Sollten sich dennoch Symptome wie Übelkeit, Unwohlsein oder Erbrechen zeigen, sollte viel Wasser getrunken werden.

Hast du die Felsenbirne schon einmal probiert? Wie schmeckt sie dir? Schreibe uns gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag.

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