Die Heidelbeere
Die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) gehört zur Familie der Heidekrautgewächse, wird bis zu 30 Jahre alt und kann sehr tief wurzeln. Verwechseln solltest du sie nicht mit Kulturheidelbeeren aus dem Supermarkt, denn sie besitzen weniger gesunde Eigenschaften wie die wilde Form. Die Heidelbeere ist in manchen Regionen auch unter den Namen Blaubeere, Schwarzbeere, Mollbeere, Waldbeere, Waldbeere, Bickbeere, Staulbeere, Besinge, Heubeere, Bickbeere oder Moorbeere bekannt.
Wie erkenne ich die Heidelbeere?
Die Heidelbeere wächst als Zwergstrauch und wird nur bis etwa 60 Zentimeter groß. Die grünen Äste sind geflügelt und ohne Haare. Die bis etwa drei Zentimeter großen Blätter sind eiförmig bis elliptisch und fein gezahnt. Ab etwa April bis Mai erscheinen ihre kleinen roten Blüten, die von Juli bis September zu den blauen Heidelbeeren heranwachsen. Fruchtfleisch und Saft sind rot, färben Haut und Zunge stark und schmecken sehr aromatisch.
Kann ich die Heidelbeere verwechseln?
Ein Doppelgänger der Heidelbeere ist die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), auch unter den Namen Trunkelbeere, Moorbeere, Rote Heidelbeere, Steinbeere oder Nebelbeere bekannt.
Da sie ebenfalls als kleiner Zwergstrauch wächst und kleine, blaue Beeren ausbildet, kann sie mit der Heidelbeere verwechselt werden. Damit du sie gut voneinander unterscheiden kannst, sind hier die wichtigsten Merkmale aufgelistet:
Die Rauschbeere hat:
- weißes Fruchtfleisch
- hellen Saft
- bereifte Beeren
- eiförmige Form der Beeren
- braune und runde Zweige, wenn sie jung sind
- blaugrüne Blätter
Die Heidelbeere dagegen ist rundlich, besitzt rotes Fruchtfleisch und ist nicht bereift. Ihre Zweige sind grün und geflügelt. Die Blätter besitzen ein frisches helles Grün.
Nun fragst du dich bestimmt, ob die Rauschbeere giftig ist. Auch wenn der Name es anders vermuten lässt, bekommt man von der Rauschbeere keine Rauschzustände. Die Rauschbeere wäre essbar, ist jedoch weitestgehend geschmacklos. Eine abschließende Giftwirkung ist jedoch nicht hundertprozentig wissenschaftlich belegt, weshalb sie sicherheitshalber nicht gegessen werden sollte. Mehr Infos über die Rauschbeere findest du hier.
Wo finde ich Heidelbeeren?
Ab Juli findest du wilde Heidelbeeren in Moorgebieten, Heidelandschaften sowie in Laub- und Nadelwäldern, die sehr saure Böden haben. Vor allem im Gebirge ab 1500 Meter kommen sie in Nadelwäldern üppig vor.
Wenn du Heidelbeeren ernten willst, ist es wichtig, wie viel du sammeln darfst. Manche Menschen besitzen sogar einen Heidelbeerkamm, um größere Mengen auf einmal zu ernten. Doch es ist nicht überall erlaubt, auch mit diesem zu ernten. Informiere dich daher, wie die Bestimmungen in deinem Land sind. Ein paar Hinweise für Deutschland findest du in diesem Blogartikel.
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, sich beim Sammeln bzw. Essen von wilden Heidelbeeren mit dem Fuchsbandwurm anzustecken, erfährst du in diesem Beitrag.
Wie gesund sind Heidelbeeren?
Wilde Heidelbeeren gehören in Gesundheitskreisen schon lange zum Equipment. Neben den Vitaminen C, B1 und A besitzen sie reichlich Eisen, Magnesium, Calcium, Zink, Mangan und Kalium. Sie sind nicht nur vitamin- und mineralstoffreich, sondern gehören zu den heimischen Wildpflanzen, die den höchsten Gehalt an Antioxidantien besitzen. Diese schützen unsere Zellen vor oxidativen Prozessen und sollen sie jung halten. Darüber hinaus wirken sie antibakteriell und antiviral, weshalb sie neben vielen anderen Pflanzen unser Immunsystem stärken. Auch haben sie eine entgiftende und reinigende Wirkung und leiten Schwermetalle aus. Ihr hoher Gehalt an Pektin fördert unsere Darmgesundheit.
Wie kann ich Heidelbeeren verarbeiten?
Du kannst Heidelbeeren im Wald natürlich frisch vor Ort verzehren, oder wenn du eine kleine Menge gesammelt hast, sie zu Heidelbeer-Gummibärchen oder Marmelade verarbeiten. Auch als Zutaten in Kuchen, Muffins, Müsli oder als Saft schmecken sie unglaublich lecker.