Schlehe
Prunus spinosa
Familie
Rosengewächse
Herkunft
Europa, Kleinasien
Anzahl der Sorten
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Reife- und Erntezeit
Blüten: März bis Juni, Beeren: Oktober bis Dezember
Gut zu wissen
Am besten erntet man Schlehen nach den ersten Nachtfrösten, da sie dann an Gerbstoffen verloren hat und wohlschmeckend ist.

Schlehe Steckbrief

Die Schlehe


Die Schlehe (Prunus spinosa), auch Schwarzdorn genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie wurde im althochdeutschen Selha genannt oder im russischen Sliwa, was übersetzt Zwetschge heißt. Die Schlehe wurde bereits in der Steinzeit in Mitteleuropa gesammelt. 

Wie erkenne ich eine Schlehe?

Die Schlehe wächst meist als Strauch, kann aber auch als Baum vorkommen, erreicht Höhen von bis zu 3 Metern und wird bis zu 40 Jahre alt. Die Schlehe wird auch Schwarzdorn genannt. Sie besitzt ebenfalls zahlreiche Dornen, ähnlich dem Weißdorn, ihre Triebe stehen allerdings meist im 90-Grad-Winkel ab, weshalb sie viele Verästelungen zeigt. 

Die Rinde ist, wie der Name bereits vermuten lässt, schwärzlich. Die dunkelgrünen Blätter besitzen bis zu einen Zentimeter lange Stiele und sitzen wechselständig und spiralförmig am Ast. Sie haben eine verkehrt eiförmige Form mit stumpfer Blattspitze. Der Blattrand ist doppelt gezähnt. 

Die Schlehenfrüchte besitzen einen langen Fruchtstiel und ihre Steinfrüchte sind kugelig. Sie werden bis zu zwei Zentimeter groß und besitzen eine blauschwarze Färbung. Das Fruchtfleisch ist grünlich und lässt sich schwer vom Kern lösen. Die Schlehen werden ab Oktober bis in den November reif. Anders als andere Früchte, die vom Strauch fallen, wenn sie reif sind, bleiben die Schlehen den ganzen Winter über am Strauch. 

Schlehen

Kann ich Schlehen verwechseln?

Schlehensträucher kann aufgrund ihrer Dornen auch mit Weißdorn verwechselt werden. Diese blühen allerdings erst im Mai, statt von März bis April und bilden rote bis orange Früchte aus, die viel kleiner sind als Schlehenfrüchte. Weißdornbeeren sind allerdings ebenfalls essbar. 

Wo finde ich Schlehen?

Die Schlehe ist fast in ganz Europa, Westasien und Nordafrika heimisch. Schlehen finden sich an sonnigen Standorten an Wegrändern, Waldrändern, Felshänge und auf Dünen.

Wie gesund sind Schlehen?

Schlehen werden sogar in der Naturheilkunde eingesetzt. Die Früchte wirken zusammenziehend, harntreibend, schleimlösend und leicht abführend, helfen bei Fieber und Entzündungen und stärken den Magen. Auch bei Durchfall sowie Blasen- und Nierenkrankheiten kommen sie zum Einsatz. Sie enthalten Flavonoide, Gerbstoffe, Pektin sowie B-Vitamine und Vitamine A und C. 

Die Kerne enthalten geringe Mengen der Blausäureglykoside Amygdalin, welches sich jedoch durch die Hitze beim Kochen oder Backen verflüchtigt.

Wie kann ich Schlehen verarbeiten?

Roh schmecken die Schlehen sehr sauer. Erst nach dem Frost bauen sich die Gerbstoffe ab und die Früchte werden milder. Dies kann man beschleunigen, indem Schlehen gesammelt und in die Tiefkühltruhe gelegt und dort mindestens 24 Stunden belassen werden. Sie lassen sich zu Marmelade, Likör und Wein verarbeiten. Auch als “falsche Oliven” lassen sie sich einlegen. Die Blüten eignen sich besonders für Tee und sollen Verdauungsbeschwerden lindern.