Eichelkaffee selber machen

Man kann ihn riechen, den Herbst. Morgens und abends ist es frischer als sonst, vereinzelte gelbe Tupfer in den Baumkronen kündigen die Übergangszeit an. Es ist an der Zeit sich wieder auf die Momente daheim zu freuen und es sich warm und gemütlich zu machen.

Eicheln geschält

Passend zu diesem Gefühl lässt Mutter Natur gerade ihre Eicheln regnen. Neben den altbekannten Eichelfiguren kann man aus der Fülle der Früchte ein warmes erdendes Getränk herstellen: Eichelkaffee.

Wer Eicheln einmal sucht, wird sie überall finden. Für den Kaffee eignen sich alle Eichelarten - ich persönlich habe mit der Stieleiche die beste Erfahrung gemacht. Eicheln enthalten fettes Öl und Gerbstoffe, die antibakteriell und antiviral wirken. Perfekt für diese kühle Jahreszeit! Das Getränk soll zudem gegen Melancholie und schwache Verdauung helfen. (vgl. Guthmann und Spielgelberger: Essbare Wildpflanzen v. Fleischhauer)

Los geht's! Du brauchst:

  • eine Hand voll Eicheln ohne Löcher
  • scharfes Messer
  • Schneidebrett
  • Pfanne ohne Öl
  • Ofen/Dörrgerät

Auf einem Schneidebrett die Eicheln längs teilen, die Schale entfernen und die Eicheln danach vierteln. Eicheln Mehrfach wässern, damit die Gerbstoffe rausgehen. Die braune Haut löst sich später beim Trocknen von alleine ab.

Eicheln wässern

Hat man das Glück, viele Eicheln ohne Löcher zu finden, geht es relativ schnell. Nach dem Wässern geht es ans Trocknen. Lässt man sie einfach liegen, fangen Eicheln schnell an zu schimmeln, daher empfehle ich euch, sie lieber im Ofen bei geringer Temperatur zu trocknen. Dabei einen Holzlöffel in die Ofentür klemmen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Nun die harten Eichelstücke von den braunen Häutchen trennen und in ein Glas füllen. Bei Bedarf einige diese Eichel-Nibs in einer Pfanne ohne Öl rösten, dabei ständig rühren, damit sie nicht schwarz werden. Bereits dieser Anblick verursacht innere Zufriedenheit.

Anschließend werden die (gerösteten) Eichelstücke in einer Kaffeemühle mahlen. Man beachte: es lohnt sich, das Pulver stets frisch herzustellen, da es schnell ranzig wird. Etwa einen Teelöffel pro Tasse mit heißem Wasser übergießen, etwas Hafermilch dazu und nach Bedarf süßen, z.B. mit Palmblütenzucker. Lecker! Der Sud kann übrigens gern ein zweites Mal aufgegossen werden.