Obstbäume in der Stadt
Obstbäume sind die tragenden Säulen einer essbaren Stadt. Bei richtiger Pflege werden sie so alt wie ein Mensch und können somit mehrere Generationen mit gesunden Früchten nähren. Was ist also zu tun, damit Obst pflücken auch in Zukunft möglich ist?
Entlang von Straßen, auf Streuobstwiesen oder auch in Parks, und auf öffentlichen Plätzen finden sich in deutschen und österreichischen Gemeinden mehrere Millionen Obstgehölze. Zehntausende davon sind bereits auf der mundraub-Karte verzeichnet. Einmal erwachsen geworden, produzieren Obstbäume bei relativ geringem Arbeitsaufwand erstaunlich viele Früchte. Ein voll entwickelter, hochstämmiger Apfel- oder Birnbaum spendet über 100 kg Obst. Das ist mehr als der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland (Quelle: Statista 2021). Im Gegensatz zu bodennahen einjährigen Nutzpflanzen lagern sie trotz Verkehrs- und Industrieemissionen kaum Schadstoffe ein und sind deshalb häufig deutlich weniger belastet, als Obst aus dem Supermarkt.
Bei guter Grundpflege werden Apfel-, Birnen-, Kirsch- oder Pflaumenbäume mindestens so alt wie ein Mensch. Das Pflanzen und Pflegen von Obst-und Nutzbäumen auf öffentlichen Flächen ist ein Beitrag für die Zukunftsfähigkeit und Resilienz einer Gemeinde, denn er fördert die Biodiversität, die Attraktivität und die Ernährungssouveränität des Ortes.
Obstbäume brauchen 20 bis 30 Jahre, um in ihren Vollertrag zu kommen. Es ist also an der Zeit, jetzt vorzusorgen und beherzt für eine kommunale Obstkultur zu sensibilisieren und vor allem auch in sie zu investieren. Deshalb haben wir das Netzwerk "Wir sind essbar" ins Leben gerufen, mit welchem wir uns insbesondere an Kommunen wenden.
Sensibilisieren kann eine Kommune, indem sie ihre Bäume auf der mundraub-Karte veröffentlicht und dadurch für ihre Bürger sichtbar und nutzbar macht. Hier zeigen wir, wie es geht. Häufig liegt ein Baumkataster vor, welches wir relativ einfach in mundraub importieren können. Investieren kann sie durch eine gezielte Erhöhung des Anteils von Obstbäumen und -sträuchern im städtischen Grün und durch eine anschließende fachgerechte Pflege. Dazu haben wir einen Leitfaden zur Ausschreibung von Leistungen in der Obstbaumpflege erarbeitet.