Walderdbeere
Fragaria vesca
Familie
Rosengewächse
Herkunft
Europa, Nordasien
Anzahl der Sorten
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Reife- und Erntezeit
Juni bis Juli
Gut zu wissen
Botanisch gesehen ist die Walderdbeere keine Beere.

 

Walderdbeere Steckbrief

Die Wald-Erdbeere

Die Erdbeere gehört zur Familie der Rosengewächse. Es gibt heute etwa 20 verschiedene Arten der Pflanze. Weil man Erdbeeren häufig im Wald findet, wird in diesem Artikel auf die Walderdbeere (Fragaria vesca) eingegangen. Im Mittelalter wurde diese wilde Form sogar großflächig angebaut. Sie war aufgrund ihrer kleinen Größe jedoch nicht sehr ergiebig. Erst, als im 17. und 18. Jahrhundert andere Arten aus Amerika nach Europa kamen und mit der Walderdbeere gekreuzt wurden, entstand aus ihnen die heutige Gartenerdbeere, die ein größeres Volumen aufweist.

Zwar besitzt die Walderdbeere den Namen “Beere”, ist jedoch eine Sammelnussfrucht. Die Walderdbeere wird auch Monatserdbeere, Rotbeere oder Buscherdbeere genannt.


Wie kann ich die Erdbeere erkennen?

Die Walderdbeere erkennt man von der Wuchsform her an ihren langen Ausläufern, ihren hellgrünen Blättern und ihren roten, kleinen Früchten. Sie wird nicht größer als 25 Zentimeter und ist somit kleiner als die Gartenerdbeere. Die Blätter sitzen rosettenartig zusammen. Von April bis Juni erscheinen die weißen Blüten. In der Mitte der Blüte sitzen Blütenfruchtblätter, die jeweils ein etwa ein Millimeter langes, hartschaliges Nüsschen bilden. Zusammen mit der Fruchtachse bilden diese Nüsschen die Frucht, die wir als Walderdbeere kennen. Am Blütenstiel zeigt sich eine Vielzahl dünner Haare, die am Stiel anliegen und zur Blüte zeigen.

Walderdbeere
Kann ich die Erdbeere verwechseln?


Verwechseln kann man die Walderdbeere mit der Indischen Scheinerdbeere (Potentilla indica), deren Früchte der Walderdbeere sehr ähneln. Sie wird auch falsche Erdbeere genannt. Bei dieser zeigen die Früchte allerdings nach oben und ihre Blätter sind dunkel, die Blüten gelb gefärbt. Das Fruchtfleisch ist trockener und beinahe völlig geschmacklos.

Scheinerdbeere

 

Scheinerdbeerenblüte

 

Auch könnte man die Walderdbeere mit der Moschuserdbeere (Fragaria moschata) verwechseln, deren Haare abstehen und in Richtung der Wurzel ausgerichtet sind. Diese wäre jedoch ebenfalls essbar.


Hinweis: Wer beim Sammeln der Walderdbeeren Sorge hat, sich durch die Beeren mit dem Fuchsbandwurm anzustecken, kann hier nachlesen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist. 

Wo finde ich Erdbeeren?

Die Walderdbeere ist in ganz Europa und Nordasien heimisch und wächst an Waldrändern, Lichtungen und Waldwegen. Neben Laub-Waldrändern findet man sie auch an Wegrändern von Nadelwäldern.

Wie gesund sind Erdbeeren?

Walderdbeeren sind reich an Vitamin C und Eisen und besitzen aufgrund ihrer roten Farbe einen hohen Gehalt an Anthocyanen. Durch ihre Gerbstoffe hilft Erdbeerblätter-Tee bei Durchfallerkrankungen. Walderdbeeren wirken appetitanregend, beruhigend, harntreibend, entzündungshemmend und blutreinigend.


Wie kann ich Erdbeeren verarbeiten?


Aufgrund ihrer Größe eignen sich die kleinen Früchte eher als Snack während Wanderungen oder als Dekoration von Salaten. Wer eine größere Menge sammelt, kann aus ihnen auch eine schmackhafte Marmelade kochen. Da die grünen Kerne der Frucht beim Kochen bitter werden, ist es gut, sie vorher auszusieben. 


Aus den jüngeren, zarten Blättern lässt sich ein Ersatz für schwarzen Tee herstellen. Die Blätter sammelt man von Mai bis Juni. Dafür übergießt man fein geschnittene und getrocknete Erdbeerblätter mit kochendem Wasser und seiht sie nach fünf bis zehn Minuten ab.