Bärlauch: Wie viel darf ich ernten?

Handvoll Bärlauch

Bärlauch ist eines der beliebtesten Wildkräuter und viele Menschen sammeln dieses Kraut gerne in der Natur. Daraus machen sie zum Beispiel  ein einfaches Bärlauch-Pesto. Aber er lässt sich natürlich zu vielen anderen Gerichten verabreiten, wie Bärlauch-Pizza, Bärlauch-Suppe, oder zu Bärlauch-Kimchi. Aber wie viel darf ich überhaupt ernten? Diese Frage beantworten wir im folgenden Artikel.

Darf ich überhaupt Bärlauch sammeln?

Vielleicht bist du dir noch unsicher, ob Bärlauch generell gesammelt werden darf. Denn einige behaupten immer noch, dass Bärlauch unter Naturschutz stünde, oder auf der Roten Liste steht und deshalb nicht gesammelt werden darf. Diesen Mythos können wir widerlegen, denn Bärlauch steht nicht unter Naturschutz. Wie du selbst überprüfen kannst, ob Bärlauch unter Naturschutz steht, liest du hier. Doch wie viel darf ich überhaupt ernten?

Wie viel Bärlauch darf ich ernten?

Viele Bärlauchsammler gehen mit Tüten und Beuteln voll mit Bärlauch nach Hause. Dass man den ganzen Bestand nicht aberntet, ist logisch, doch wie viel Bärlauch darf ich tatsächlich der Natur entnehmen?

Dies ist im Bundesnaturschutzgesetz ganz klar geregelt. Hier steht unter §39 Absatz 1, Nr. 2, dass es “verboten ist, wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten,”

mit Ausnahme §39 Nr. 3 : “Jeder darf abweichend von Absatz 1 Nummer 2 wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen.”

Das bedeutet also, Bärlauch kann in geringen Mengen und nur für den persönlichen Bedarf gesammelt werden. Eine gewerblicher Weiterverkauf darf nur mit Gewerbegenehmigung erfolgen. Wer also mundräubern möchte, sollte sich an die Mundraub-Regeln halten, in denen noch einmal auf eine Handvoll für den Eigenbedarf hingewiesen wird. Um auch hier die Bärlauchbestände nicht zu gefährden, ist es wichtig, nachhaltig zu ernten und der Bestandsgröße des Bärlauchs entsprechend zu sammeln. So erntet man beispielsweise am besten nur ein Blatt pro Pflanze. Bei Knospen, Blüten und Samen gilt das Gleiche, andernfalls drohen hohe Strafen.

Darf ich Bärlauchzwiebeln entnehmen?

Wusstest du, dass du bei Bärlauch nicht nur die Blätter, sondern auch die Knospen, die Blüten, die Samen und sogar die Zwiebeln essen kannst? Die Regelung für die Entnahme der Blätter haben wir dir weiter oben beschrieben, doch gilt dies auch für die Bärlauchzwiebeln?

Das Sammeln von Bärlauchzwiebeln ist in der Zeit, in der die Blätter wachsen, nicht angemessen, da die ganze Kraft in den Blättern liegt und Zwiebeln deshalb nur zwischen Juni und Februar gesammelt werden sollten. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist die Entnahme von Bärlauchzwiebeln nicht verboten, solange du dich an die Handstraußregel hältst. Da Bärlauch aber mittlerweile stark beerntet wird, solltest du vom Sammeln der Zwiebeln absehen. Stattdessen könntest du Wunderlauchzwiebeln sammeln. Wunderlauch ist ebenfalls nicht geschützt, aber im Gegensatz zu seinem Bruder ist Wunderlauch ein Neophyt, der sich sehr schnell ausbreitet. Ein paar entnommene Zwiebeln stellen daher keinen starken Eingriff in die Art dar. Diese Pflanze ist dem Bärlauch von Geschmack und von der Wirkung ähnlich, allerdings viel milder. Du kannst ihn genauso verarbeiten wie Bärlauch.

Bärlauchzwiebel

Eine andere Möglichkeit wäre, über www.nebenan.de in Gartenlauben nach Bärlauchzwiebeln zu fragen, falls der Bestand des Bärlauchstandortes in deiner Nähe zu klein sein sollte. 

Hinweis: Achte beim Sammeln auf die Merkmale des Bärlauchs, um ihn von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, damit es nicht zu (tödlichen) Vergiftungen kommt.

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