Obstdiebstahl ist kein Kavaliersdelikt

Die Erntesaison ist in vollem Gange. Wie jedes Jahr finden wir wieder vermehrt Meldungen wie "Kampf gegen Obstdiebstahl" oder "Kampagne gegen Obstdiebstahl". Für uns ein Zeichen, um Stellung zu beziehen und uns von solchen Diebstählen zu distanzieren: mundraub Diebstahl.

Obstdiebstahl ist eine Straftat

Obstdiebstahl ist eine weit verbreitete, sehr ärgerliche Straftat. Er bringt Obstbauern um die wohlverdienten Früchte ihrer harten Arbeit. Neben wetterbedingtem Ernteausfall ergeben sich zusätzliche Proleme, die einfach unnötig sind und zusätzlichen Aufwand bedeuten.

Allzuleicht werden Obstdiebe pauschal mit mundraub.org in Verbindung gebracht. Es ist zwar schwer nachzuweisen, dass Diebe über das Portal dort hingeführt wurden, aber allein die Möglichkeit schadet dem Ruf von mundraub.org.

Wir distanzieren uns ausdrücklich von kriminellen Obstdieben, die im kleinen und großen Stil Obst stehlen. Privateigentum ist tabu! Dieses zu entwenden, widerspricht der Idee, Bewusstsein für essbare Städte und Landschaften zu schärfen. Wir setzen uns für den Erhalt und die Mehrung öffentlicher Obstbestände und alter Sorten ein.

Bitte beachte beim Eintragen eines jeden Fundortes, das Baum, Strauch und Kraut keine privaten Eigentumsrechte berühren. Ein nicht vorhandener Zaun ist keine Einladung zum Pflücken! Fragen hilft! Lies dazu auch unsere Mundräuber-Regeln. Sollte dir ein zweifelhafter Fundort auf der Karte begegnen, nutze die Funktion "Fundort melden"! Gemeldete Fundorte werden umgehend gelöscht.

Bei über 60.000 registrierten NutzerInnen und fast ebenso vielen Fundorten wurden bisher nur 0,3% als in Privateigentum befindlich gemeldet. Dies ist im Vergleich erfreulich gering und wir wollen, dass dies so bleibt.

Obstdiebstahl

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Ich gehe auf Nummer sicher.
Ich habe seit vielen Jahren meinen eigenen, virtuellen, Obstgarten, über's Land verteilt. Kirschen hier, Aepfel und Birnen dort, Walnüsse noch woanders usw. Aber Ehrensache: wenn ich Obstbäume eingezäunt sehe, unter denen offensichtlich regelmässig gemäht wird, dann heisst das für mich "Finger weg". Wenn ich aber z. B. zur Apfelerntezeit an Bäumen vorbei komme, unter denen die ersten Zentner liegen, dann fühle ich mich moralisch berechtigt ein oder zwei Tüten zu sammeln oder zu pflücken. Ich habe noch nie Probleme deswegen gehabt. Interessant sind auch Obstbäume, die im Rahmen von Flurbereinigungen, Landschaftspflegemassnahmen udgl. gepflanzt wurden und nach denen nachher niemand mehr schaut und in aller Regel auch niemand das Obst erntet. Ich habe meist eine Gartenschere und eine kleine Säge dabei und lass diesen und anderen Bäumen dann (bzw. zu ggb. Zeit) die nötige Pflege zukommen. Dafür sorgt nämlich auch keiner!

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Den ersten Satz würde ich so umformulieren: "Obstdiebstahl ist eine weit verbreitete, aber meist nicht sehr ärgerliche Straftat." Wenn jemand beim Spaziergang einen Apfel vom Baum pflückt, dann ist das oft Diebstahl, aber ebenso oft unerheblich. Ärgerlich wird es erst, wenn fremdes Eigentum professionell abgeerntet wird (wie oben beschrieben) oder wenn beim Pflücken der offensichtliche Eigentümer als Person missachtet wird. Mit der Website mundraub.org dürfte so etwas in der Regel nichts zu tun haben.

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Obstbaumallee Neufahrn, Gemeinde Schäftlarn
Eigentum der Gemeinde, nur für Gemeindebürger