Bei genauerem Hinschauen entpuppt sich der vermutliche Kirschbaum als Apfelbaum. Die Blätter und vor allem die Früchte geben deutliche Hinweise. Die Früchte gleichen der Form von normalen Äpfeln und auch der Stiel und der Blütenrest des Frühlings erinnern an Äpfel, nicht an Kirschen. Die Größe unterscheidet sich jedoch völlig von dem gewohnten Anblick. Während ein normaler Apfel eher handgroß ist, sind die Früchte dieses Baumes kaum größer als drei Zentimeter.
Es handelt sich hier um den Wildapfel, oder auch Holzapfel (Malus sylvestris) genannt, der in Europa bis Vorderasien vorkommt und sogar Baum des Jahres 2013 war.
Sind Wildäpfel giftig?
Oftmals sind manche Früchte zwar giftig, werden aber durch eine bestimmte Verarbeitungsform erst bekömmlich, wie zum Beispiel der Holunder. Wie bei vielen anderen unbekannten Wildobstsorten fragt man sich, ob Wildäpfel überhaupt essbar oder doch vielleicht giftig sind. Hier kann man auf jeden Fall Entwarnung geben: Wildäpfel sind nicht giftig, aber roh ungenießbar. Wie du ihn dennoch genießbar machen kannst, liest du im Beitrag über Wildapfelrezepte.
Wie kann ich Wildäpfel von normalen Äpfeln unterscheiden?
Der Wildapfel kann als Urform des Kulturapfels gesehen werden.
Während die Unterseite des Wildapfels keine Behaarung besitzt, ist die Unterseite von Kulturäpfeln deutlich behaart. Neben dem markanten Größenunterschied der Früchte sind die Wildäpfel roh aufgrund ihrer Gerbstoffe sauer bis bitter im Geschmack. Die Kelchblätter sind schmal und lang. Ein deutlicher Hinweis für einen Wildapfel ist, dass die Zweige bedornte Triebe besitzen, die beim Kulturapfel fehlen.
Solltest du Wildäpfel in der Öffentlichkeit ernten wollen, lies dir vorher die mundraub-Regeln durch und achte auch darauf, genug für die Tierwelt übrig zu lassen.
Ist der Wildapfel essbar?
Nachgewiesen wurde der Verzehr des Holzapfels in Mitteleuropa sogar seit der Jungsteinzeit, in der er getrocknet und gekocht wurde. Falls du schon einmal probiert hast, einen Holzapfel zu essen, wirst du wahrscheinlich folgendes bemerkt haben: Er ist eher sauer bis bitter und, wie der Name schon sagt, holzig. Aufgrund dessen eignet er sich weniger für den Rohverzehr. Wildäpfel sind also essbar, aber nicht sehr schmackhaft. Verarbeitet lässt er sich jedoch dennoch für unterschiedliche Rezepte verwenden.
Wie du ihn verwendest, erfährst du im Blogbeitrag mit verschiedenen Rezepten für Wildäpfel.
Untersuchungen zufolge gehört der Wildapfel zu den Sorten, die vom Aussterben bedroht sind. Ein Grund mehr also, Wildäpfel wieder mehr Bedeutung zukommen zu lassen, ihn wieder anzupflanzen und zu verwenden. Solltest du einen naturnahen Garten besitzen oder gar eine Streuobstwiese, ist es gut, Wildäpfel dazwischen zu pflanzen, da sie gute Bestäuber für Kulturapfelsorten sind. Vielerorts wird der Wildapfel sogar als Heckenpflanze angebaut. Dass der Wildapfel essbar und nicht giftig ist, wissen jedoch nur die Wenigsten.
Wo du Äpfel kostenlos in deiner Nähe findest, kannst du auf der mundraub-Karte sehen.
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