Tee aus Haselnussblüten
Warst du im letzten Herbst fleißig Haselnüsse sammeln und hast du dir die Standorte gemerkt? Falls nicht, schau einfach auf die mundraub-Karte. Auf jeden Fall musst du nicht bis zum Herbst warten, sondern kannst die Bäume und Sträucher bereits im Frühling wieder aufsuchen und Nahrhaftes gewinnen. Die männlichen Blüten kannst du nämlich vielseitig verarbeiten. Wie du sie erkennst und wie du sie zubereitest, erfährst du in diesem Beitrag.
Wie kann ich Haselnussblüten erkennen?
Um die Hasel (Corylus avellana) eindeutig als Hasel zu identifizieren, schaust du dir den Wuchs der Pflanze vor dem Sammeln genau an. Zwar gehört die Hasel zu den Bäumen, aufgrund ihrer vielen austreibenden Äste wächst sie jedoch als Strauch. Allerdings gibt es auch die Baumhasel (Corylus colurna), die tatsächlich als Baum wächst. Sie wurde vor allem wegen ihrer Toleranz bei Hitzestress und Trockenperioden sowie ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Straßenstaub und Autoabgasen als Straßenbaum in Großstädten angepflanzt. Blüten von Baumhaseln könntest du auch verwenden, jedoch sind sie aufgrund der hoch stehenden Äste in der Regel unerreichbar. Also zurück zu den Low Hanging Fruits der Strauchhaseln.
Merke dir am besten die Standorte vom vorherigen Jahr, oder schaue einfach auf der mundraub-Karte nach. Wie erkennst du nun einen Haselstrauch im Winter, wo doch weder Blätter noch Nüsse dranhängen? Die Rinde ist ein gutes Bestimmungsmerkmal: sie ist glatt glänzend und graubraun. Wenn du genauer hinsiehst, kannst du ihre hellen Atemporen, die Lentizellen erkennen.
Während die weiblichen Blüten sich unscheinbar in Knospen verbergen und an ihrer kleinen roten Narbe zu erkennen sind, hängen die bis zu 8 cm langen, männlichen Blüten in strahlendem Gelb deutlich sichtbar in der Luft.
Kann ich Haselnussblüten essen?
Ja! Du kannst die frischen Haselnussblüten direkt vom Strauch essen oder sie vielseitig weiter verarbeiten. Achte beim Sammeln jedoch auch darauf, dass der Baum oder Strauch mindestens 10 Meter von Straßen entfernt steht, bei stark befahrenen Straßen 20 Meter oder besser mehr. Die Gründe dafür erfährst du in unserem Artikel über Schadstoffe.
Die Blütenkätzchen besitzen proteinreichen Blütenstaub und sind von Februar bis April am Strauch zu finden. In milden Wintern sogar zeitiger.
Die Blüten kannst du wie früher zum Strecken von Mehl verwenden. Sie eignen sich aber auch zum Einkochen mit scharf würzigem Gemüse.
Hinweis: Achte beim Sammeln darauf, nicht alle Blüten zu ernten. Denn die männlichen Blüten befruchten durch ihren Pollen die weiblichen Blüten. Sind keine mehr da, entwickeln sich im Herbst keine Nüsse mehr.
Rezept für Haselkätzchen-Tee
Ein Tee aus Haselnusskätzchen wirkt fiebersenkend und regt den Stoffwechsel an. Er eignet sich jetzt besonders im Frühling, um den Stoffwechsel anzuregen.
Dafür brauchst du:
- etwa einen Esslöffel frische Haselblüten
- kochendes Wasser für eine Tasse
Übergieße die Blüten mit dem kochendes Wasser und lasse das ganze 10-15 Minuten ziehen. Bei einer Frühjahrskur kannst du täglich über drei Wochen lang drei Tassen davon trinken. Wie bei anderen Tees aus, solltest du 6 Wochen nicht überschreiten.
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