Wir pflanzen den Essbaren Kiez


Im letzten Jahr haben wir die Entwicklungen in Essbaren Städten unseres Landes beobachtet und auch erste Erfahrungen in der Beratung kommunaler Entscheidungsträger in Berlin und Leipzig machen dürfen. Wir haben einen Eindruck über Entscheidungsprozesse in der Verwaltung erhalten, aber auch  wie die “NGO-Szene” funktioniert. Es wurde in vielen Workshops um Konzepte und Verantwortlichkeiten gesprochen und um Zukunftsfähigkeit und CO2-Einsparungen gerungen. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass zu viel herbei geredet und zu wenig getan wurde.

Stecklinge für Beeren

Um ein bisschen Schwung in die Sache zu bringen wollen wir im Kiez (so nennt man Nachbarschaften in Berlin) um das mundraub-Büro herum aktiv werden. Im letzten Jahr hatten wir bereits begonnen, eine Johannisbeere und einen Geburtsbaum zu pflanzen und werden nun massiv weiter machen. So werden wir vorgehen:

Die engagierte Mundräuberin H. hat im letzten Herbst Stecklinge aus Beerensträuchern in den öffentlichen Parks geschnitten und eingetopft. Über die mundraub-Facebookgruppe hat sie weitere Stecklinge angefragt und am Wochenende erhalten. Auf unserem Balkon warten momentan etwa einhundert Stecklinge folgender Beerensorten:

  • Aroniabeere
  • Rote Johannisbeere
  • Weiße Johannisbeere
  • Kiwi
  • Weintraube
  • Josterbeere
  • und Stachelbeere

auf die Verpflanzung in unserem Bezirk. Hier ist unser Masterplan für dich zur Inspiration und zum Nachmachen.

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, hat H. auf nebenan.de Menschen in der Nachbarschaft zusammengetrommelt und für heute Abend eine Zusammenkunft in unserer Kiezkneipe organisiert. Wir werden uns mit den interessierten Leuten

  • gemeinsam Pflanzstellen überlegen
  • die Stecklinge dann zügig in den Boden bringen 
  • und die Pflanzorte dann auf der mundraub-Karte verorten.

Vielleicht gewinnen wir Interessierte, die einen Nachwuchsbaum pflanzen wollen.

Mit der normativen Kraft des Faktischen sind dann in Alt-Treptow die Samen für einen Essbaren Bezirk gelegt bzw. gesteckt. Wir werden nach der Pflanzung dafür sorgen, dass die Verwaltung von dieser Aktion erfährt. Und dann schauen wir mal, was passiert.

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Finde ich echt eine super Aktion. Hatte sowas auch schon in Saarbrücken vor. Noch ein paar Fragen: Überleben Kiwis den Winter(draussen)? Und habt ihr noch ein paar Tipps über Standort, durchführung und anderes? Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar