Obstwiese vs. Obstplantage


Obstwiesen sind in der Regel mit hochstämmigen Obstbäumen bestandene Wiesen, Reihen oder Gruppen (80 bis 120 Bäume pro Hektar). Sie werden extensiv bewirtschaftet und wurden traditionell zur Obsterzeugung angelegt. Die zum Teil sehr alten Bäume haben einen hohen Naturschutzwert und sind Refugium für Brutvögel, verschiedene Käferarten oder Fledermäuse. Obstplantagen sind intensiv genutzte Niederstamm-Kulturen, die in gleichmäßigen Abständen angepflanzt werden (400 bis 3.000 Bäume pro Hektar). Die Artenvielfalt ist wesentlich geringer, als bei Obstwiesen. So richtig gemütlich finden es Vögel dort auch nicht, denn nur 12 % der eine Plantage überfliegenden Vögel landen dort, wogegen auf Obstwiesen ca. jeder zweite Vogel Rast macht. Vielleicht noch was zu den Sorten: auf Obstwiesen findet man alte Sorten (es soll in Europa z.B. über 1.000 Apfelsorten geben), wogegen im Ertragsanbau die fünf handelsgängigen Sorten, Gala, Elstar, Jonagold, Golden Delicious oder Braeburn angebaut werden.

Aus Landschaften und Biotope Deutschlands