Spinat gilt als sehr gesund und der Popeye-Mythos ist noch immer in vielen Köpfen so mancher Eltern. Doch leider sieht die Realität anders aus. Neben höheren Preisen für viele Lebensmittel, sind viele Obst- und Gemüsesorten enorm mit Pestiziden oder Schwermetallen belastet. So ist es auch bei Spinat. Wie die aktuelle Belastung bei Spinat aussieht und welche kostenlosen Alternativen draußen in der Natur zu finden sind, liest du hier.
Tiefkühlspinat mit Schwermetallen belastet
Ökotest hat 2020 16 Tiefkühlblattspinatprodukte untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass nur vier davon unbedenklich sind. Belastungen mit Nitrat, Nitrit, Cadmium sowie Rückstände von Pyrrolizidinalkaloiden und Pestiziden wurden festgestellt. Während Cadmium zu Nierenschäden führen kann, können sich krebserregende Nitrosamine aus dem Nitrit bilden und Pestizide die Fruchtbarkeit senken.
9 kostenlose Pflanzen als Ersatz für Spinat
Hinweise zum Wildkräuter sammeln:
Laut der TU-Studie sollten Wildkräuter mindestens zehn Meter Abstand zur Straße gesammelt werden, um sie frei von Schwermetallen zu halten. Auch solltest du nicht auf Altlast-Böden sammeln.
1. Bärlauch
Bärlauch kann man zwar nur eine kurze Zeit im Jahr ernten, er gehört jedoch zu meinen Lieblingsspinatersatzpflanzen, verliert er beim Kochen doch seine Schärfe und wird angenehm mild. Bärlauch lässt sich wie Spinat verarbeiten und kann in der Pfanne zu einem einfachen und schnellen Gericht zubereitet werden.
Hinweise zum Ernten: Achte hier auf die genaue Bestimmung der Bärlauchpflanzen vor Ort, um ihn nicht mit giftigen Doppelgängern zu verwechseln. Lies dir die Merkmale des Bärlauchs in diesem Bärlauch-Steckbrief gut durch.
2. Brennnessel
Die Brennnessel eignet sich sowohl für heiße Spinatgerichte als auch für Smoothies und lässt sich von Frühling bis in den Herbst hinein sammeln. In vielen Smoothies gehört Spinat neben Obst einfach dazu. Durch das Mixen werden die Brennhaare zerstört, weshalb du vor dem Verzehr der Brennnessel keine Angst haben musst. Zudem sind Brennnesseln sehr mineralstoffreich und voller Vitamine, die durch den Rohverzehr erhalten bleiben. Brennesselspinat eignet sich zum Beispiel zum Füllen von Cannelloni.
3. Weißer Gänsefuß
Bei dieser Pflanze eignen sich die jungen Blätter von April bis Mai am besten. Noch bevor der Gänsefuß im April in die Blüte übergeht, kannst du die komplette Pflanze ernten.
4. Giersch
Gier kommt sowohl in wilden “Unkrautfluren” als auch in vielen Gärten vor. Da er stark wuchert und sich durch die Wurzeln ausbreitet, wird das Entfernen der Blätter von Gärtnern sehr begrüßt. Durch das Ernten der Blätter wird der Giersch vom Blühen abgehalten und du kannst diesen mehrmals im Jahr ernten.
5. Guter Heinrich
Auch bei dieser Pflanze eignen sich die jungen Blätter von April bis Juni und können gedämpft wie Spinat gegessen werden.
6. Breitwegerich
April bis Mai sind die besten Monate, um junge Breitwegerichblätter zu sammeln. Du kannst ihn wie Spinat kochen. Roh kannst du die Pflanze quer zur Faser schneiden, damit sie besser zerkaut werden kann.
7. Taubnesseln
Von den Taubnesseln gibt es mehrere Arten, wie die Purpurrote Taubnessel, die Weiße Taubnessel, oder die Goldnessel mit gelben Blüten. Die Taubnesseln schmecken sehr mild und haben einen leichten Pilzgeschmack. Auch sie kannst du wie Spinat nutzen.
8. Franzosenkraut
Das Franzosenkraut, auch Knopfkraut genannt, kann von Juli bis September wie Spinat verwendet werden.
9. Postelein
Postelein ist sehr zart und lässt sich in den Frühlingsmonaten März bis April sammeln. Du kannst ihn sowohl roh als auch gekocht wie Spinat verwenden.
Wildkräuter haben mehr Nährstoffe als Spinat
Hier haben wir die Nährwerte von Spinat ein paar Wildkräutern gegenübergestellt. Die Werte entstammen dem Nährwertrechner.
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Im Vergleich zu Brennnessel, Giersch und Bärlauch besitzt Spinat weniger Eiweiß, Calcium und Vitamin C. Während der Eisengehalt fast genauso hoch ist wie der von Brennnesseln, überragt Giersch den Spinat um ein Vielfaches. Nur im Punkt Vitamin A/Betacarotin ist Spinat den anderen Wildkräutern überlegen.
Tipp: Falls du die genannten Pflanzen nicht kennst, kann ich diese Pflanzenbestimmung-App zum Bestimmen von essbaren Pflanzen empfehlen.
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, sich durch das Essen von Wildpflanzen mit dem Fuchsbandwurm anzustecken, liest du hier.
Übrigens gilt die Pestizidbelastung auch für viele Obstsorten aus dem Supermarkt, weshalb Stadtobst gesünder sein kann, als makellosen Früchte.
Welche Wildkräuter sammelst du? Schreibe uns gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag.
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