Wenn im Herbst die Apfelernte beginnt, erhält man meist so viele Äpfel, dass man gar nicht weiß, wie man alle auf einmal verarbeiten soll. Eine besonders effektive Methode, möglichst viele Äpfel zu verarbeiten, bietet das Pressen von Apfelsaft. In größeren Mengen lohnt es sich auch, zu einer Mosterei zu fahren. Bei nur wenigen Kilogramm kann man aber auch zu Hause sehr einfach Apfelsaft pressen, auch ohne einen eigenen Entsafter besitzen zu müssen. Wie einfach die Herstellung gelingt, erfährst du in diesem Beitrag.
Apfelsaft selber machen ohne Entsafter
Für die Herstellung dieses Saftes kannst du frisch gepflückte Äpfel nutzen, oder aber auch aufgelesene Äpfel vom Boden. Achte dabei nur darauf, die Äpfel gründlich zu reinigen und faule Stellen vor der Weiterverarbeitung herauszuschneiden. Auch solltest du beim Sammeln einen gewissen Abstand zu stark befahrenen Straßen einhalten, um möglichst wenig Schadstoffe im Apfelsaft zu verarbeiten. Dabei ist es jedoch oft erstaunlich, dass so manches Stadtobst gesünder als Supermarktobst ist.
Für deinen Apfelsaft brauchst du:
- mehrere Kilogramm Äpfel
- einen großen Topf
- eine Schüssel
- ein Sieb
- ein Passiertuch, z.B. ein Baumwolltuch zur Nussmilchherstellung*
- Wasser
eine saubere Flasche mit Deckel
So stellst du den Apfelsaft her:
- Zerkleinere die Äpfel mit einer Reibe grob und sammle alles in einem Topf auf. Schälen brauchst du die Äpfel vorher nicht.
- Spare dabei das Kerngehäuse aus.
- Gib etwas Wasser hinzu, damit die Apfelmasse nicht anbrennt.
- Erhitze die Apfelmasse einige Minuten auf mittlerer Hitze.
- Nimm dir eine saubere Schüssel und leg ein Sieb mit dem Passiertuch darüber.
- Gib einige Kellen der Apfelmasse hinein und warte, bis es deutlich abgekühlt ist.
- Nun kannst du das Passiertuch nehmen und, ohne dir die Hände zu verbrennen, auswringen.
- Gehe so mit der gesamten Apfelmasse vor und fülle anschließend alles in deine vorher desinfizierten Flaschen.
Ich habe die Apfelsaftherstellung zu Anfang ohne ein professionelles Passiertuch ausprobiert und muss sagen, ich kann es nicht empfehlen. Das übliche Haushaltsgeschirrtuch ist zu dicht gewebt und es bleibt noch viel Saft im Trester übrig, was sehr schade um die ganze Mühe ist. Auch bei der Nutzung eines bloßen Siebes bleibt noch relativ viel Saft in der Masse. Wenn du jedes Jahr vor hast, Apfelsaft selber herzustellen, empfehle ich dir ein gutes Passiertuch zu kaufen. Dann würde sich die Anschaffung eines elektrischen Entsafter natürlich ebenfalls lohnen. Damit würden zusätzlich mehr Aromastoffe im Saft enthalten sein, da der kalt gepresst wird.
Solltest du den Apfelsaft nicht sofort aufbrauchen, kannst du ihn kurz zum Kochen bringen und anschließend abfüllen. So hält er auch ohne Kühlschrank fest verschlossen mehrere Monate.
Übrigens schmeckt dieser naturtrübe Apfelsaft unglaublich lecker und ist zudem noch sehr gesund. Selbst hergestellter Apfelsaft ist frisch hergestellt, noch besser als Apfelsäfte aus dem Supermarkt, sogar die, die naturtrüb sind.
Tipp. Den Trester brauchst du übrigens nicht wegwerfen, sondern kannst ihn für die Herstellung von Apfelessig oder Apfelmus, oder Apfelkuchen weiterverarbeiten.
Wo du in deiner Nähe kostenlos Äpfel findest, siehst du an eingetragenen Apfelfundorten auf der mundraub-Karte.
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