Apfelessig ist nicht nur eine beliebte Zutat für den Salat, sondern lässt sich sehr vielseitig verwenden. Je nach Anwendung gibt es hier jedoch deutliche Unterschiede in der Qualität. Es gibt industriell hergestellten Apfelessig (aus konventionellem oder ökologischem Anbau) sowie selbstgemachten Apfelessig. Welcher Essig sich für welche Anwendung eignet, erfährst du in diesem Beitrag.
Apfelessig: Unterschiede in der Herstellung
Industriell hergestellter Apfelessig wird in mehreren Stufen hergestellt. Dem Ausgangssubstrat Apfelsaft werden Hefen zugesetzt, die den Zucker des Saftes in Alkohol umwandeln, der anschließend durch die Hinzugabe von Essigsäurebakterien in Essigsäure umgewandelt wird.
Hier wird auch zwischen klarem und naturtrübem Essig unterschieden. Naturtrüber Apfelessig ist ungefilterter Apfelessig und enthält mehr Inhaltsstoffe und Enzyme. Dadurch, dass der Apfelessig nicht gefiltert wird, ist der Pektingehalt höher als bei klarem Apfelessig. Ein Plus für naturtrüben Apfelessig, denn Pektin soll der Arterienverkalkung entgegen wirken.
Industrieller Apfelessig ist zusätzlich pasteurisiert, das heißt, auf etwa 60 - 90 Grad Celsius erhitzt. Das bedeutet jedoch, dass die nützlichen Bakterien durch die Erhitzung abgetötet werden. Ohnehin wäre dieses Verfahren überflüssig, da der Essig durch seinen niedrigen pH-Wert vor Bakterien gewappnet ist.
Während für Bio-Apfelessig ganze Äpfel verwendet werden, nutzt man für konventionellen Apfelessig aus konventionellen Apfelanbau Apfelreste. Bio-Apfelessig hat meist einen intensiveren Geschmack, da das Ausgangssubstrat aus reifen Äpfeln eine höhere Qualität besitzt als Apfelreste, die beim konventionellen Anbau verwendet werden und die noch zusätzlich mit Pestiziden behaftet sind. Zusätzlich sind Bio-Apfelessige nicht filtriert, weshalb viele Aromastoffe im Essig bleiben.
Apfelessig lässt sich aber auch ganz leicht selbst herstellen, entweder aus gemundräuberten Äpfeln, Äpfeln aus dem Garten oder gar unreifen Äpfeln, siehe Beitrag zum Apfelessig selbst machen.
Apfelessig für die innere Gesundheit und Vorteile gegenüber Supermarktware
Dass Apfelessig gesund ist, ist vielen bekannt. Bereits der Ausgangsstoff, der Apfel, zählt zu den gesündesten Obstsorten überhaupt. Während beim Apfelsaft der meiste Fruchtzucker unter den Verarbeitungsformen der Äpfel enthalten ist, ist dieser im Apfelessig zu Säure umgewandelt worden. Apfelessig enthält jede Menge Mineralstoffe, Spurenelemente und ballaststoffreiches Pektin, das dem Darm zu Gute kommt. Für den Darm ist selbst gemachter Apfelessig am besten geeignet, hier sind noch alle Essigbakterien lebendig, die das Mikrobiom im Darm unterstützen und auch Fäulnisbakterien entgegenwirken. Zudem weißt du genau, was drin ist. Nur auf die Art der Essigbakterien hat man selbstgemachten Apfelessig keinen Einfluss. Doch wie kommen die Essigbakterien in den Apfelessig? Essigbakterien kommen ganz natürlich überall vor, zum Beispiel auf der Oberfläche von Weintrauben, Äpfeln, Holz von den Fässern bei traditioneller Herstellung oder Staubkörnern in der Luft.
Oftmals werden bei industriellen Apfelessigen Stoffe für die Haltbarkeit oder Gärungsbeschleuniger hinzugefügt, die zwar nicht schädlich sind, aber den Apfelessig verfälschen.
Apfelessig aus konventionellen Anbau kann mitunter von Pestiziden belastet sein, werden doch diese Äpfel bis zu 40 mal gespritzt. Diese Stoffe finden sich dann auch im Apfelessig wieder. Zwar sind im Bio-Anbau keine chemisch-synthetischen Stoffe erlaubt. Anders als Äpfel im öffentlichen Raum, werden diese jedoch mit Kupfer behandelt, um Apfelschorf entgegenzuwirken. Kupfer wirkt antiviral und antibakteriell. Welche Wirkung Kupfer auf die Essigbakterien hat, ist nicht bekannt. Zumindest soll Kupfer keine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.
Du kannst also problemlos Bio-Apfelessig für die innere Einnahme verwenden. Wer völlig unbehandelte Äpfel möchte, sollte seine Äpfel jedoch selber sammeln und darauf achten, diese nicht neben einem konventionell bewirtschafteten Acker zu ernten.
Damit sind Äpfel von Apfelbäumen auf öffentlichen Plätzen oft besser als gedacht. Je nach Lage können diese sogar weniger Schadstoffe aufweisen als konventionell angebaute Äpfel und sogar Bio-Äpfel aus dem Supermarkt.
Ganz wichtig: Du solltest Apfelessig nicht pur einnehmen, da er sich negativ auf den Zahnschmelz auswirkt.
Apfelessig für die alle anderen Anwendungen
Solltest du Apfelessig nicht zum Einnehmen verwenden wollen, kannst du hier auf konventionellen Apfelessig zurückgreifen. Je nachdem, für was du ihn verwendest, kannst du auch Apfelessig aus dem Supermarkt verwenden.
Wo du Äpfel für deinen selbst gemachten Apfelessig im öffentlichen Raum findest, siehst du auf der mundraub-Karte.
Für was verwendest du Apfelessig? Schreibe uns gern einen Kommentar unter diesen Beitrag.
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