Wacholder, Gin, Brüder Grimm

Was haben die Brüder Grimm und Gin gemeinsam? Alle drei stammen aus Hanau in Hessen. Aber da gibt es noch mehr: In der Märchensammlung der Brüder Grimm findet sich nämlich die Erzählung Von dem Machandelboom, also "Vom Wacholderbaum". Dessen Früchte enthalten viel Zucker und werden deshalb - und natürlich wegen ihres Aromas - seit hunderten von Jahren für die Herstellung von Gin verwendet. Dazu kann ein frisch gemixter Gin Tonic auch zusätzlich mit getrockneten Wacholderbeeren aromatisiert werden.

Wacholder

Der Nadelbaum zeichnet sich durch die säulenartige Wuchsform sowie den unverkennbaren Duft seiner Beeren aus. Wacholder wächst leider nur sehr langsam und wird von anderen Baumarten verdrängt. In Deutschland steht er deshalb unter Naturschutz. Seine reifen Beeren darf man jedoch verantwortungsbewusst und in Maßen pflücken. Die Betonung liegt hierbei auf reif. Unreife, grüne Wacholderbeeren dürfen nicht geerntet werden! Denn auch die Beeren benötigen ihre Zeit: Sie brauchen mindestens zwei bis drei Jahre, bis sie pflückreif sind. Erst dann erreichen sie ihre finale, dunkelblaue Reife. Zumeist ist die Erntezeit zwischen August und Oktober.

Beliebt ist die würzige Beigabe nicht nur in alkoholischen Getränken. Ferner verleihen Wacholderbeeren Sauerkraut-, Fisch- oder Wildgerichten eine aromatische Note.

Mit Blick auf die kommende Jahreszeit heißt es also: Nach dem Sauerkrautessen im Grimm-Märchen schmökern und dabei einen guten Gin (Tonic) trinken

Wacholder Gin
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Danke für die Richtigstellung, den verlinkten Artikel fand ich sehr lesenswert. Also der Gin stammt aus nicht Hanau, sondern er wurde von einem gebürtigen Hanauer in Südholland erfunden.

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Liebe Andrea,
dass der Gin aus Hanau stammt, ist eine gewagte Hypothese. Gibt es dort wirklich typische Wacholderheide-Biotope? Wikipedia weiß nichts davon, aber Wikipedia sollte man tatsächlich nicht blind vertrauen. Ich kenne jedenfalls Rezepte aus anderen Regionen Europas, die auch ziemlich alt sind.
Viele Grüße